Stop - Zemlia

Mascha, Jana und Ksenia sind in der 11. Klasse und bilden zusammen mit anderen Jungs und Mädchen aus ihrer Klasse eine vertraute Gemeinschaft. Man verbringt viel Zeit, albert herum, amüsiert sich auf Partys. Beim Flaschendrehen knutschen Mädchen und Jungs, manchmal küssen sich auch zwei Jungs oder zwei Mädchen kurz auf den Mund. Generell spielen Liebe und Sex keine größere Rolle, obwohl  Mascha in Sascha einen Jungen anhimmelt, der davon nichts bemerkt. Das Erwachsenwerden hat noch Zeit und so unterscheiden sich diese Jugendlichen in Kiew kaum von ihren Altersgenossen in Berlin oder Paris.

Die vom Dokumentarfilm kommende Regisseurin Kateryna Gornostai wählte nach einem Casting mit über 900 Jungen und Mädchen 25 Jugendliche aus, die sich vorher nicht kannten. In einem neun Wochen langen Workshop entwickelte man kein klassisches Drehbuch sondern schuf glaubwürdige Stimmungen für Alltagssituationen. So kommt die 32-jährige Regisseurin ihren Protagonisten sehr nah und schafft einen überzeugenden Coming-of-Age Film, der diese Bezeichnung auch wirklich verdient. Das Projekt wurde u.a. beim Koproduktionsmarkt connecting cottbus gepitcht und wurde 2021 mit dem „Gläsernen Bären“ der Berlinale-Generation ausgezeichnet.  (Jörg Taszman)