Gads pirms kara

1913 in Europa. Peter, der jedoch Hans genannt werden will, arbeitet als Hotelportier in Riga. Sein Kollege hat sich einer anarchistischen Truppe angeschlossen, die marodierend in das Hotel eindringt. Bei dem Überfall trifft Peter auf die mysteriöse Revolutionärin Alma, die ihn in die Schweiz zum Monte Verità einlädt. Kurz darauf geht eine Bombe hoch, Peter alias Hans wird verdächtigt und muss fliehen. Er trifft Alma wieder, lernt auf seinen Stationen quer durch Europa über Bern, Prag, London und Wien die Herren Hitler, Stalin und Freud persönlich kennen und verliert sich in den Wirren des Vorkriegsjahres.

Die betörenden Schwarzweißbildern erinnern bewusst an den deutschen Stummfilmexpressionismus der 1920er-Jahre und überhöhen die Realität. Regisseur Dāvis Sīmanis filmt ein immer traumwandlerisch werdendes Europa, das zunehmend aus den Fugen gerät. Mittendrin wird „Peter der Lette“ zum Spielball der Radikalen in einem hysterischen Europa.

(Bernd Buder)