Nach der gleichnamigen Erzählung von Christa Wolf, die im Mai 1963 erschien und bereits im ersten Jahr eine Auflage von 160.000 Exemplaren erreichte, drehte Konrad Wolf 1964 den DEFA-Film DER GETEILTE HIMMEL. Auf kunstvoll verschachtelte Weise beschreibt er den Bewusstseinsprozess einer jungen Frau, deren Freund die DDR verlassen hat und die daraufhin physisch und psychisch zusammenbricht. Gegenwart und Vergangenheit fließen ineinander über. Spielräume korrespondieren miteinander, wobei viele Bilder zugleich symbolischen Charakter tragen. Dabei liefert Wolf „eine außerordentlich differenzierte Beschreibung der inneren Situation der DDR, wobei nichts beschönigt wird und die ,Republikflucht‘ sogar verständlich erscheint“ (Ulrich Gregor). – DER GETEILTE HIMMEL erwies sich als ein ästhetisch moderner und politischer mutiger Film, der einen „Sozialismus mit menschlichem Antlitz“ beschwor und bei aller Kritik an der DDR die Hoffnung auf eine Reformierbarkeit des Systems ausdrückte.
(Ralf Schenk)
Konrad Wolf -