Der hochdekorierte Kriegsveteran Dinko ist bitter enttäuscht. Sein Land hat ihn und seine Jungs im Stich gelassen. Die Kämpfer von damals fühlen sich von der Gesellschaft vergessen – von jenen, für die sie vor 25 Jahren ihr Leben aufs Spiel gesetzt hatten. Denn der Preis war hoch: Dinkos Sohn spricht kein Wort mehr mit ihm. Er selbst leidet unter schweren Angststörungen, wie die meisten seiner ehemaligen Kameraden. Als sie die alte Mühle besetzen, will Dinko zunächst nicht mit seinen ewig gestrigen Freunden mitmachen. Doch der Zusammenhalt unter alten Kampfgefährten und ein Junge, in dem er einen Ersatz für seinen Sohn sieht, überzeugen ihn, sich der Revolte anzuschließen. Kurz darauf kommandiert er die Mannschaft wie in Kriegszeiten, doch mit seinen Idealen gerät er schnell zwischen die Fronten. Die einen wittern mal wieder korrupte Machenschaften in der Politik – die anderen versuchen, den Konflikt zu eskalieren, um ein Fanal für die Neofaschisten zu setzen. Dinko, der berühmte Kriegsheld, soll für beides nur das Aushängeschild sein. Branko Schmidt gelingt mit seinem aktuellen Film eine mitreißende, authentische und zum Nachdenken anregende Abrechnung mit seiner zerrissenen kroatischen Heimat – gefangen zwischen Unabhängigkeitsbestrebungen, Patriotismus, Nationalismus, den nicht aufgearbeiteten Verbrechen aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs und den Mythen der Zerfallskriege des ehemaligen Jugoslawien einerseits – und einem Turbokapitalismus, der Vergangenes genauso unter den Teppich zu kehren versucht wie die Parolen Brüderlichkeit und Einheit im sozialistischen Jugoslawien.
(Joshua Jadi)
1:1.85
Sandra Antolić, Ognjen Svilicic, Branko Schmidt
Dario Hacek
Ivan Zelić
Ivan Ivan
Damir Avdić
Rene Bitorajac, Niksa Butijer, Slaven Knezovic, Rakan Rushaidat
Telefilm d.o.o.
Stanislav Babić
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