Der sehr persönliche Dokumentarfilm geht weit über konventionelle Zweite-Weltkriegs-Portraits hinaus. Graboy stößt bei seiner Protagonistin, die heute in Israel lebt, zunächst auf Widerspruch, dringt dann aber immer tiefer in ihre Lebensgeschichte vor. Fragmentarisch setzt er die Erinnerungen fantasievoll in bildgestalterische Assoziationsketten um und bebildert so das Unterbewusste in den Erzählungen von Patriotismus und Durchhaltewillen, von Hoffnungen, Sehnsüchten und einer Jugend, die vom Krieg überschattet war. Eine meisterliche Gratwanderung zwischen Trauerarbeit und Selbstironie.
Efim Graboy, dessen Eltern 1999 mit ihm aus Russland nach Israel emigrierten, begann seine Karriere als Filmemacher erfolgreich mit persönlichen Dokumentarfilmen über seine Eltern und Experimentalfilmen, und er arbeitete u.a. in China und Serbien. In THE WAR OF RAYA SINITSINA reflektiert er nach THE UNKNOWN SOLDIER, einem Portrait des 92jährigen Newsak Weis, zum zweiten Mal auf sehr persönliche und ungewöhnliche Weise Alltag und Erinnerung von russischen Zweite-Weltkriegs-Veteranen.
(Bernd Buder)
2:39:1
Efim Graboy
Efim Graboy, Daniel Binsted
5.1 Digital
Omri Behr
Yahaly Gat
muse.prod1@gmail.com
Efim Graboy -