Youth Topia

Alles ist bunt. Wanja will nicht erwachsen werden. Stattdessen zieht sie mit ihren Freunden, im Drogenrausch randalierend, um die Häuser und streamt das Ganze im Internet. In Freiheit leben sie in einer Scheune, toben sich aus und ballern sich weg, während der Rest der Gesellschaft von einem Algorithmus überwacht wird. Die Gruppe fühlt sich unantastbar, bis Wanja im Netz als Erwachsene eingestuft wird und einen Job zugeteilt bekommt. Eigene Bude, eigene Karre und die KI summt: „Sie haben jetzt die Chance, erwachsen zu werden.“ Doch so leicht ist das nicht, denn auf einmal beginnt der Ernst des Lebens und Wanja bereut die unwiederbringlich vertane Zeit. Spannendes Stilexperiment, das zwischen hippen Super-8-Aufnahmen, Infrarotfilm, Livestream- und Cinemascope-Ästhetik changiert und das Lebensgefühl, den Reiz und die Sinnlosigkeit heutiger Feierkulturen, einer sich in existentieller Sorglosigkeit ertränkenden Generation, vermittelt.

(Joshua Jadi)