Sektion: U18 Wettbewerb Jugendfilm

Ostatni komers

Love Tasting

Dawid Nickel
Polen, 2020, 84 Min

Kiffen, Sex, Bodybuilding und Langeweile. Visuell berauschendes Coming-of-Age-Drama in einer polnischen Kleinstadt. Olivia ist schwanger. Monika ist frustriert, weil ihr Freund Kuba lieber mit ihrem Bruder Tomek abhängt. Als Tomek Monika auch noch seine wirkliche sexuelle Identität gesteht, droht die Stimmung zu platzen.

Sprachfassung: Originalversion mit deutschen und englischen  Untertiteln

In einer Zeit des Social-Media-Booms, in der es unnatürlich schwierig ist, echte Beziehungen aufzubauen, auch in der polnischen Provinz: Ästhetisierende Körper-Aufnahmen zwischen Kirchenchorprobe, Abhängen im örtlichen Schwimmbad, der Garage, dem Keller oder am Balkon und Bootleg-Partys. Die Hormone spielen verrückt. Der junge Tomek trainiert mithilfe von Netzvideos coole Tanzmoves, traut sich aber nicht, sie zu zeigen. Seine Schwester Monika ist endlich mit Kuba, dem coolen Typen aus der Hood zusammen. Doch bald muss sie feststellen, dass nicht viel mehr hinter seinem durchtrainierten Körper und den hippen Moves steckt. Regisseur Dawid Nickel holt viel Intensität aus seinem Schauspieler-Ensemble. Mit einem Soundtrack und einer visuellen Stimmung, die an die frühen Filme von Xavier Dolan erinnert, formt er ein Musikvideo, das so authentisch ist wie eine stylishe Doku. Ein moderner und hochaktueller Film über das Aufwachsen in einer Kleinstadt in Zeiten von „LGBTQ-freien Zonen“.

(Joshua Jadi)

Drehbuch
Dawid Nickel
Kamera
Michał Pukowiec
Ton
Marcin Jachyra
Schnitt
Łukasz Swaryczewski
Ausstattung
Jana Łączyńska, Maciej Krajewski
Darsteller
Michał Sitnicki, Mikołaj
Matczak, Nel Kaczmarek, Jakub
Wróblewski, Sandra Drzymalska,
Agnieszka Żulewska, Zofia
Świątkiewicz, Jan Dravnel,
Dobromir Dymecki
Produzent
Marta Habior

Dawid Nickel - Geboren 1988 in Kędzierzyn-Koźle. Studium an der Fakultät für Rundfunk und Fernsehen an der Schlesischen Universität in Kattowitz und an der Wajda-Schule. Zusammenarbeit mit Małgorzata Szumowska („Body and Mug“). In seiner Kunst befasst er sich mit Figuren, deren Bild in Polen durch Stereotypen im Zusammenhang mit sexueller Orientierung oder niedriger sozialer Schicht gefiltert wird. Nickels Debüt „Filipka“ ist ein Dokumentarfilm über seine nicht heteronormative, geschlechtsfluide Freundin. Der Film wurde im Museum für Moderne Kunst in Warschau uraufgeführt.

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