Sektion: Viel Neues im Osten

Katrins Hütte

Katrins Hütte

Joachim Tschirner
Deutschland, 1991, 87 Min

Von März 1986 bis 1991 begleitet die Langzeitdokumentation Katrin und ihren späteren Mann Faiko durch deren bewegtes Leben in bewegten Zeiten. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Maxhütte, die mehr als nur Arbeitsplatz ist. Zur Blockwalzerin ausgebildet, profitiert Katrin von einer DDR, die sie fördert. Katrin erfährt dennoch nicht nur Anerkennung.

Sprachfassung: deutsche Originalversion

DEFA Stiftung Heinz Richter, Rainer Schulz

Mit ihrer schnellen Auffassungsgabe und ihren Talenten fällt Katrin Seyfarth schon als Auszubildende positiv auf. Sie setzt sich durch in der Männerwelt, geht in einem politischen System auf, von dem sie profitiert, engagiert sich, wird zur Volkskammerabgeordneten, lernt aber bald die Kehrseiten der Medaille kennen. Während die, die sie wählten, sie nun im zusammenbrechenden Sozialismus kritisieren und mobben, reibt sie sich auf, da ihr die Rolle als Volksvertreterin nur wenig Gestaltungsspielraum lässt. Im Gegenteil, sie erkennt die Grenzen des Systems, indem sie an diese stößt. Diese Belastung macht vor dem Privatleben nicht Halt. War die erste gemeinsame Wohnung mit Faiko noch Symbol der Unabhängigkeit vom Elternhaus und Kraftzentrum für beide, bringen nun beide ihre Probleme mit den sich rasant verändernden gesellschaftlichen und damit auch persönlichen Verhältnissen mit nach Hause. Die Langzeitbeobachtung droht ein abruptes Ende zu finden. Aber Regisseur Joachim Tschirner durfte beide weiter filmisch beobachten …

(Denis Demmerle)

Filmformat
1:1,37
Drehbuch
Joachim Tschirner
Kamera
Heinz Richter, Rainer Schulz
Ton
Mono
Schnitt
Angela Wendt
Musik
Vridolin Enxing
Produktion
DEFA-Studio für Dokumentarfilme GmbH
Kontakt
Deutsche Kinemathek – Museum für Film und Fernsehen
DEFA-Filmverleih
defa-filmverleih@deutsche-kinemathek.de

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