Sektion: Wettbewerb Spielfilm

Zpráva o Záchrane Mrtvého

Saving One Who Was Dead

Václav Kadrnka
Tschechische Republik, Slowakei, 2021, 90 Min

Auf Tod und – Leben: Ein Mann liegt im Koma. Seine Ehefrau und sein Sohn stehen ihm am Krankenbett bei und fordern das Schicksal und die düstere Prognose der Ärzte heraus. Ein Plädoyer dafür, sich auch am Ende des Lebensweges Zeit für seine Nächsten zu nehmen.

Sprachfassung: Originalversion mit englischen und deutschen Untertiteln

„Mama sitzt links von Dir und ich sitze rechts von Dir. Wir sind dir nah. Öffne deine Augen. Schau uns an“. – ein Sohn redet mit seinem bewusstlosen Vater im Krankenhaus, der im Koma liegt. Seine Mutter und er ziehen sogar in einen Besucherraum ein, um den Vater täglich zu sehen, seine Hände zu halten und mit ihm zu reden.  Für die Ärzte dagegen besteht wenig Hoffnung. Der Zustand des Patienten hat sich zwar stabilisiert, stagniert jedoch.

Regisseur Václav Kadrnkas Film beruht auf einer autobiographischen Erfahrung. Er spielt nahezu ausschließlich in einem Krankenhaus und stellt Fragen. Wie gehen wir mit unseren Nächsten um, wenn sie dem Tod näher sind als dem Leben? Wie rational und emotional reagieren wir in dieser Situation? Bleibt das Leben stehen oder muss es weiter gehen? Werden wir in den Stunden der Prüfung plötzlich religiöser? Gedreht in einem streng komponierten hochkantigen Größenverhältnis, das eher an ein Handyformat als an das klassische 4:3 Filmformat erinnert, öffnet Kadrnka erst gegen Ende des Films die Enge des Bildausschnitts. Das letzte Bild symbolisiert eine Form der Hoffnung. 

(Jörg Taszman)

Filmformat
1:1.85
Drehbuch
Václav Kadrnka, Marek Šindelka, Jiří Souku
Kamera
Raphael O´Byrne
Ton
5.1 Digital
Schnitt
Jan Daňhel
Ausstattung
Jana Bejblová
Musik
Irena a Vojtěch Havlovi
Darsteller
Vojtěch Dyk, Zuzana Mauréry, Petr Salavec
Produzent
Václav Kadrnka, Simona Kadrnková
Produktion
Sirius Films s.r.o.
Co-Produktion
Silverart
Kontakt
Sirius Films s.r.o.
Simona Kadrnková
kadrnkova@email.cz
Václav Kadrnka

Václav Kadrnka - Nach seinem Abschluss an der FAMU stellte er EIGHTY LETTERS fertig, sein abendfüllendes Spielfilmdebüt, das auf den Briefen seiner Mutter an seinen Vater während dessen Emigration vor dem kommunistischen Regime basiert. Dieser preisgekrönte Film wurde 2011 auf der Berlinale uraufgeführt und reiste um die Welt. 2017 stellte er seinen zweiten Spielfilm LITTLE CRUSADER fertig, eine Adaption eines mittelalterlichen Gedichts von Jaroslav Vrchlicky. Der Film wurde auf dem Karlovy Vary IFF uraufgeführt und gewann den Grand Prix Crystal Globe. Sein neuester Film SAVING ONE WHO WAS DEAD steht kurz vor der Veröffentlichung auf dem Festival.

Derzeit entwickelt er ein neues Spielfilmprojekt HORSE LATITUDES. Im Jahr 2021 gründen er und seine Frau Simona die Produktionsabteilung Sirius Films Manual, in der sie die ersten und zweiten Spielfilme von jungen Filmemachern entwickeln. Václav Kadrnka unterrichtet Filmsprache an der FAMU.

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