Sektion: Wettbewerb Spielfilm

Cenzorka

107 Mothers

Peter Kerekes
Slowakei, Tschechische Republik, Ukraine, 2021, 93 Min

Im Affekt hat Lesya ein Verbrechen begangen, das ihr eine siebenjährige Haftstrafe einbringt. Gerade hat sie ihr erstes Kind zur Welt gebracht. Nun betritt sie eine Welt, in der nur Frauen existieren. Eine Erzählung von der Gleichförmigkeit des Gefängnisalltages und der Sehnsucht nach Trost, getragen von faktennaher Dramaturgie und fantasievoll arrangierten Ensembleportraits.

Sprachfassung: Originalversion mit englischen und deutschen Untertiteln

Die Frauen in der Justizvollzugsanstalt Nr. 74 in Odessa führen ein undramatisches, von Routine bestimmtes Leben. Sie schlafen und arbeiten gemeinsam, während die Stunden zu Tagen und die Tage zu Wochen gerinnen. Momente der Privatsphäre gibt es nicht, selbst die Post wird von den Wärterinnen gelesen und zensiert. Nüchtern und präzise im Blick begleitet Regisseur Péter Kerekes, der vor allem als Dokumentarfilmer bekannt geworden ist, die inhaftierten Frauen und gibt Einblicke in den gleichförmigen Gefängnisalltag. Jedes Bild erzählt dabei seine eigene Geschichte, jedes Detail in dieser feindseligen Umgebung ein Leben. Auf einfühlsame Weise operiert Kerekes an der Grenze zwischen Fiktion und Faktizität, wenn in einer Reihe von Gesprächen tatsächliche Gefangene Einblicke in ihr Seelenleben, das Mutterdasein und die Beweggründe für ihre Taten geben. Losgelöst von der Zeit wird die Verlassenheit von Frauen verhandelt, die mit ihrer Mutterschaft allein bleiben.

(Ricardo Brunn)

Filmformat
1:1.78
Drehbuch
Ivan Ostrochovský, Peter Kerekes
Kamera
Martin Kollar
Ton
5.1 Digital
Schnitt
Martin Piga, Thomas Ernst
Musik
Lucia Chuťková
Darsteller
Maryna Klimova, Iryna Kiryazeva, Lyubov Vasylyna
Produzent
Ivan Ostrochovský, Katarina Tomkova
Produktion
PUNKCHART FILMS
Co-Produktion
Ivana Kurincová, Jiří Konečný, Denis Ivanov, Peter Kerekes, Vít Klusák, Filip Remunda
Kontakt
Films Boutique
Ruta Svedkauskaite
ruta@filmsboutique.com
Peter Kerekes

Peter Kerekes - wurde in Košice, Slowakei, geboren und schloss sein Studium an der Fakultät für Film und Fernsehen der Akademie der Darstellenden Künste in Bratislava mit einem Diplom in Filmregie ab.

Im Jahr 2003 produzierte er seinen ersten Dokumentarfilm, 66 SEASONS, der ein Festivalhit wurde und mehrere Preise gewann, darunter den Preis für den besten Film bei DocAviv.

Sein nächster Dokumentarfilm, COOKING HISTORY (2009), erhielt unter anderem eine Nominierung für den Prix Arte als bester Dokumentarfilm bei den Europäischen Filmpreisen. Kerekes' Dokumentarfilm VELVET TERRORISTS (2013), bei dem er gemeinsam mit Pavol Pekarčík und Ivan Ostrochovský Regie führte, wurde beim Karlovy Vary IFF mit dem FEDEORA Award ausgezeichnet und feierte seine internationale Premiere im Berlinale Forum, wo er den Tagesspiegel Readers' Award gewann.

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