Voigt, Dokumentarist des Ostens der Republik, insbesondere bekannt für seine „Leipzig-Filme“, bereist die Grenzregion zwischen Deutschland, Polen und Tschechien. Die Protagonisten, denen er hier begegnet, sprechen für sich selbst und auch für andere, denen es ähnlich geht. Dadurch, dass Voigt nur zuhört und nicht kommentiert, finden die Gehör, denen sonst kaum einer zuhört. Sie erzählen von früher, von den Brüchen in ihren Leben, wie die Heimat sich verändert und wann Träume bei der einen platzten, aber bei dem anderen Wirklichkeit wurden. Voigt trifft Karla wieder, mit der er 1992 in GRENZLAND – EINE REISE, seinem ersten Film über die Region, über ihre Arbeit im VEB Chemiefaserwerk Guben sprach und die heute in einem Casino im Westen arbeitet. Er begegnet einer polnischen Abiturientin, die sich auf ihre Abreise zum Studium nach England vorbereitet, unterhält sich mit der Enkelin eines griechischen Bürgerkriegsflüchtlings in Polen und einem kurdischen Syrer, der Görlitz zu seiner Heimat macht. Das Bild, das sich durch die Mosaiksteine so unterschiedlicher Biografien zusammenfügt, ist vielschichtig und bunt, aber eben auch hier und da grau und trist. Vermutlich kennt jeder im Publikum jemanden, der eine solche Geschichte so oder so ähnlich erzählen könnte. DD
Andreas Voigt
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