Sektion: POLSKIE HORYZONTY: DER WEIBLICHE BLICK

Dolge Počitnice

Die Grossen Ferien

Damjan Kozole
Slowenien , 2012, 80 Min

Slowenien im Jahr 1992: Ein Gesetz, das an die 20.000 Menschen ihrer Nationalität beraubte, tritt in Kraft. Die Dokumentation beleuchtet drei Schicksale. Einer von ihnen ist Aleksandar, der als 13-jähiger Urlaub in Serbien machte und danach 20 Jahre um seine Staatsbürgerschaft kämpfen musste.

Vertigo / Emotionfilm

Am 25.6.1991 wurde Slowenien unabhängig. Die neue Regierung fordert die Bürger aus anderen jugoslawischen Teilrepubliken auf, entweder innerhalb von sechs Monaten die Staatsangehörigkeit der neuen Nation anzunehmen oder zu gehen. Diejenigen, die dieser Aufforderung nicht folgten, wurden im Februar 1992 aus dem Zivilregister gestrichen – ganz egal, ob sie Jahre und Jahrzehnte in Slowenien gelebt hatten oder dort geboren waren. Von einem Tag auf den nächsten verloren so 20.000 Menschen ihre legale Identität, darunter 6.000 Kinder. Exemplarisch für alle erzählt Damjan Kozole die Geschichten von drei jungen Menschen: Aleksandar Jovanović zeigt in einer Neubausiedlung die Orte seiner Kindheit, seine Grundschule. Für ihn war es nie ein Problem gewesen, dass seine Eltern aus Serbien kamen. Als er 13 war, fuhr seine Familie in den Urlaub in die alte Heimat. Die Ferien dauerten 20 Jahre. Die Offizierstochter Katarina Keček hatte ihre ganze Kindheit in Slowenien verbracht, als junge Studentin verlor sie alles auf einmal: ihre Eltern, ihre Wohnung ihre Staatsbürgerschaft. Nisveta Lovec war 1977 aus Bosnien nach Slowenien gekommen; nach der slowenischen Unabhängigkeit brachte sie ihre Tochter Nives zur Welt, die die ersten zwei Jahre ihres Lebens nicht einmal eine Geburtsurkunde bekam. Die drei Protagonisten erzählen ihre persönliche Geschichte, die immer wieder mit offiziellem Fernseharchivmaterial zur slowenischen Unabhängigkeit oder den Aussagen anderer Zeitzeugen konfrontiert werden.

Filmformat
DCP | Farbe / colour
Drehbuch
Irena Pan
Kamera
Rok Plešnar
Ton
Julij Zornik
Schnitt
Jurij Moškon
Musik
Aleksander Jovanović
Produzent
Danijel Hočevar
Produktion
Vertigo / Emotionfilm
Co-Produktion
RTV Slovenija
Kontakt
Vertigo / Emotionfilm
Danijel Hočevar
Kersnikova 4
1000 Ljubljana
Slovenia
Tel:+386.1.439 70 80
Fax: +386.1.430 35 30
danijel@emotionfilm.si
www.emotionfilm.si

Damjan Kozole

Damjan Kozole - – geboren 1964 in Brežice, Slovenien. Sein Film REZERVNI DELI (SPARE PARTS) lief 2003 im Wettbewerb der Berlinale. 2005 widmete ihm das American Film Institute eine Retrospektive. 2012 erhielt er eine Auszeichnung für sein Lebenswerk beim Internationalen Filmfestival Rom. Neben preisgekrönten Spielfilmen hat Kozole auch mehrere Dokumentarfilme realisiert.

Filme
USODNI TELEFON (1986)
REZERVNI DELI (2003)
EVROPA – VISIONS OF EUROPE (2004,short, Cottbus 2004)
DELO OSVOBAJA (2005)
ZA VEDNO (2008)
SLOVENKA (2009)
DVE ALI TRI STVARI, KI JIH VEM O NJEJ (2009, doc)
ULAY (2013, doc)