In einem Drehbericht vom Juni 1946 vermeldete die „Berliner Zeitung“: „Alle machen mit: Einwohner, Häuser, Felder, Vieh.“ Die Rede war vom zweiten langen Film der DEFA, „Freies Land“. Regisseur Milo Harbich versuchte sich an einer Mischung aus Reportage und Spielhandlung, ähnlich den Arbeiten der italienischen Neorealisten. Was geschah nach Kriegsende auf dem Land? Flüchtlingstrecks durchziehen die Dörfer, eine junge Frau muss eines ihrer Kinder am Wegrand begraben, der Mann war in den Krieg gezogen und gilt als vermisst. Doch der Film begnügt sich nicht mit Bildern des Leids; sein Ziel war, Hoffnung zu vermitteln. So wird der Boden der Großgrundbesitzer verteilt, die Kleinbauern erhalten Hilfe von neu geschaffenen Maschinenstationen, und auch der Soldat kehrt zurück. Frieden und Bodenreform als Urquell besseren Lebens. – „Freies Land“ ist trotz starker didaktischer Züge heute ein einmaliges Dokument jener Nachkriegsjahre. RS
Milo Harbich
Otto Baecker
Adolf Jansen
Heinrich Beisenherz
Werner Eisbrenner
Ursula Voß, Fritz Wagner, Herbert Wilk, Hans Sternberg, Aribert Grimmer, Peter Marx, Oskar Höcker, Elfriede Dugall, Kurt Mikulski
Milo Harbich -