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Die Landmaschinen aus Neustadt in Sachsen wurden auch nach Syrien verkauft. Manche der Arbeiter aus dem Kombinat „Fortschritt“ waren sogar dort. Die Ankunft der syrischen Flüchtlinge löst bei einigen daher nostalgische Gefühle aus, bei den Betreiberinnen des Heimatmuseums etwa oder den Teilnehmern des Gesangvereins. Als Teil der filmischen Inszenierung werden die Geflüchteten in längst verflossene Bräuche der DDR-Alltagskultur eingeführt: Zum Beispiel wie man als junger Pionier den Lehrer grüßte. Regisseur Florian Kunert, der selbst in der sächsischen Schweiz aufgewachsen ist, entführt mit seinem experimentellen Dokumentarfilm in ein komplexes Mentalitätsgeflecht aus Erinnerung und Enttäuschung, Beharrungsvermögen, Gastfreundschaft. Er liefert damit einen wichtigen Beitrag zur Erkundung ostdeutscher Befindlichkeiten in einer Region, die ansonsten vor allem mit ihren populistischen Ressentiments in die Schlagzeilen gerät. „Kunerts Arbeit als Regisseur ähnelt der eines Therapeuten, der sich um der komplizierten Gegenwart willen mit der Vergangenheit beschäftigt, die sich nicht so einfach nacherzählen lässt.“ (Dorothee Wenner, Katalogtext für das Berlinale-Forum 2019) WMH
DCP | doc. | Farbe / Colour
Florian Kunert
Joanna Piechotta
Christian Bläsche, Stefan Voglsinger
Stefan Galler, Franziska Henke
Kunsthochschule für Medien Köln
StoryBay Cinema
Stefan Gieren
stefan@storybay.tv
+4917632538526
Neuperver Str. 18, 29410 Salzwedel
Germany
Florian Kunert - geboren 1989 in Sebnitz, heute Deutschland. Er studierte Dokumentarfilmregie an der Escuela Internacional de Cine y TV in Kuba und schloss ein postgraduales Studium an der Kunsthochschule für Medien Köln ab. FORTSCHRITT IM TAL DER AHNUNGSLOSEN ist sein Langfilmdebüt und feierte auf der diesjährigen Berlinale Weltpremiere.
OH BROTHER OCTOPUS (2017, doc, short)