Im Herbst 1989 tauchte DEFA-Dokumentarfilmer Voigt mit seinem Co-Regisseur Gerd Kroske und Kameramann Sebastian Richter sowie mit schwerem 35mm-Equipment mitten hinein in das „revolutionäre“ Geschehen, von dem damals noch niemand wusste, welchen Ausgang es wohl nehmen würde. Ergebnis war der Film LEIPZIG IM HERBST – die Basis für den inzwischen auf fünf Kapitel angewachsenen Leipzig-Zyklus. LETZTES JAHR TITANIC (1991), GLAUBE LIEBE HOFFNUNG (1994) und GROSSE WEITE WELT (1997) kreisen um einen Korpus von Personen, die in den einzelnen Kapiteln unterschiedlich intensiv im Mittelpunkt stehen. Der bei Wuppertal lebende Sven pendelt haltlos zwischen extrem linken und rechten Anschauungen. Isabell hingegen hat gelernt, sich hinter Panzern der Bürgerlichkeit zu verschanzen. Renate ist nur in alten Aufnahmen zu sehen – die einstige Redakteurin nahm sich 2001 das Leben. Die Bilanz dieser „Helden“ fällt ernüchternd aus. Doch schafft es der Regisseur auch mit diesem Teil seiner Chronik, den Grundton eines bloßen Lamentos über verpasste Chancen und gescheiterte Hoffnungen zu vermeiden. Dem Film geht es weder um Investigation noch um moralische oder politische Urteile. CL
DCP | doc. | Farbe / Colour & s/w / b/w
Andreas Voigt
Sebastian Richter
Peter Carstens
MDR
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Andreas Voigt - geboren 1953 in Eisleben, heute Deutschland. Er studierte zunächst Physik und Wirtschaft, bevor er 1978 anfängt für das DEFA-Studio für Dokumentarfilme zu arbeiten und ein weiteres Studium in Regie an der (damaligen) HFF Potsdam-Babelsberg absolviert. Seit 1991 ist er freischaffend als Regisseur tätig, u.a. auch für das Fernsehen. Er lebt in Berlin, arbeitet aber weltweit.
ALFRED (1986, doc)
LEIPZIG IM HERBST (1989, doc)
LETZTES JAHR TITANIC (1991, doc)
GROẞE WEITE WEILT (1997, doc)
INVISIBLE – ILLEGAL IN EUROPA (2004, doc)