Als der junge Westdeutsche Kurt mit seinem VW-Käfer nach Wrocław kommt, wird gerade eine Mine aus der Kriegszeit entschärft. Er will das Haus, wo einst seine Eltern lebten, fotografieren. Jetzt wohnen hier ein polnischer Kfz-Meister und seine Tochter Ewa. Der junge Deutsche und die junge Polin verlieben sich ineinander, obwohl die Schrecken des Zweiten Weltkriegs nach wie vor in der Stadt präsent sind. Für Ewas Vater, der einen Teil der Familie im Krieg verlor, ist diese Liebe mehr als nur ein Dorn im Auge; die eintätowierte Häftlingsnummer auf dem Unterarm eines Konzentrationslager-Überlebenden, der auf einer Party neben Kurt sitzt, ist mehr als nur eine Mahnung an die deutschen Kriegsverbrechen. Hat eine Liebe „nach Auschwitz“ überhaupt eine Chance und Daseinsberechtigung?
Das im Stil der Nouvelle Vague gedrehte Nachtkriegsdrama ist die Bestandsaufnahme eines geschichtlichen Verbrechens, eine in schwarz-weiß gedrehte Farbpalette der nationalpolitischen Empfindlichkeiten und Stereotype; zugleich eine spannende und frische Love-Story, die, wie kaum ein anderer Film der damaligen Zeit, das deutsch-polnische Nachkriegszeit-Verhältnis differenziert reflektiert. Wrocławs/Breslaus deutsche Vergangenheit wird offen angesprochen und ein weltoffener Bundesdeutscher zur Identifikationsfigur, die in die emotionalen Mühlen der Geschichte gerät. KM
35mm | s/w / b/w
Jerzy Janicki, Leon Jeannot
Tadeusz Wiezan
Bohdan Bieńkowski
Adam T. Nowakowski
Wojciech Kilar
Barbara Brylska, Holger Mahlich, Pawel Galia, Rudolf Ulrich, Jörg Knoche
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Leon Jeannot - geb. 1908 in Warschau, gest. 1997 in Warschau, Polen. Regisseur und Drehbuchautor. Er absolvierte ein Chemiestudium in Warschau. In der Zwischenkriegszeit arbeitete er aber als Regieassistent und Dokumentarfilmer. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs floh er in die UdSSR. 1957 kehrte er nach Polen zurück.
FREYLIKHE KABTSONIM (1937)
KRYPTONIM NEKTAR (1963)
CZŁOWIEK Z M-3 (1968)
ZAWIŁOŚCI UCZUĆ (1976)