Sektion: Close up UA

my street films ukraine - DEN SMIKHU

my street films ukraine - APRILSCHERZ

Michail Korolyov
Ukraine, 2018, 9 Min

Im Kulturhaus ist mächtig was los: Am 1. April spielen hier lokale Bands, unter anderem auch die Punkgruppe „Elizia“. Gerade gegründet, noch ohne Drummer. Der Direktor meint, vom Tod dürfen sie nicht singen. Also nicht das Lied mit dem Text von den „Hippies in Woodstock direkt in die Hölle des Krieges“ und „Have fun today, die tomorrow“. Das altersgemischte Publikum nimmt die Darbietung mit stoischen Mienen hin, die Band ist am kommenden Tag Vergangenheit. Die Nachricht bleibt: Wie funktioniert jugendlicher Protest in der Provinz eines Landes, das sich im Krieg befindet? Ein Krieg, in den man vielleicht selber bald eingezogen wird?

86PROKAT

MY STREET FILMS UKRAINE

Zum vierten Mal in Folge produzierte das International Festival of Film and Urbanism „86“ im ukrainischen Slavutych den Kurzfilm-Almanach „My Street Films Ukraine“. Zum bereits dritten Mal werden ausgewählte Beiträge auch beim FFC gezeigt, weshalb es angemessen erscheint, die Reihe schon fast als Inventar unseres Programms der vergangenen Jahre zu bezeichnen. Ein Programmpunkt, der deshalb auch in unserem CLOSE UP UA nicht fehlen darf!

Das Konzept des Wettbewerbes ist es, semi-professionelle bzw. Amateur-Filmemacher damit zu beauftragen, ihren Alltag und ihre Umgebung filmisch zu portraitieren. Die diesjährigen Filme entstanden in den Verwaltungsbezirken Donezk, Saporishshja und Luhansk, wobei das Augenmerk auf „Common places“ lag – Gemeinplätze und Alltäglichkeit zugleich. Sie gehen der Frage nach, wie Orte der Gemeinschaft soziale und politische Herausforderungen der Regionen reflektieren, herausfordern, zu verstummen beginnen oder zum Katalysator für neues Denken, Besinnen und Neubeginn werden können und auch daran scheitern. Einfühlsam wird den Protagonisten in den porträtierten Gemeinplätzen – ob Jugend- oder Sportklub, Museum, Kulturhaus, Strand, Straßenmärkte, Bahnhöfe und Fabriken – eine Stimme verliehen. Stimmen des öffentlichen Lebens, medial meist unsichtbar und doch laut aus dem Herzen der ostukrainischen Provinz. Gut gemacht, dramaturgisch wie bildsprachlich. WK

Filmformat
DCP | Doc | Farbe/ Colour
Drehbuch
Michail Korolyov
Kamera
Volodymyr Bakumenko, Kate Oliinyk
Ton
Bohdan Barakovsky, Andry Borisenko
Schnitt
Denys Tokarev
Produzent
Nadia Parfan
Produktion
86PROKAT
Kontakt
86PROKAT
Nadia Parfan
36 Olehivska, office 410
04071 Kyiv
Ukraine
+38.06.35.14.46 43
www.86.org.ua
info@86.org.ua
Michail Korolyov

Michail Korolyov - geboren 1998 in Slowjansk, Ukraine. Er interessiert sich bereits seit der Schule fürs Filmemache und realisierte einige Videoclips bzw. Musikvideos, vor allem für seine eigene Punk-Band. 2017 folgte dann der erste Kurzfilm, mit dem er letztes Jahr beim FFC ebenfalls in der Reihe MY STREET FILMS zu Gast war.

Filme
NOISE OF THE UNIVERSE (2017, doc, short, FFC 2017)

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