Odumiranje

Nach langen Jahren in Belgrad kehrt Janko in sein halbverwaistes Heimatdorf in den Bergen zurück. Seine verwitwete Mutter ist außer sich vor Freude und hofft, dass ihr Sohn bleibt, heiratet und endlich eine Familie gründen wird. Aber Janko hat andere Pläne: Er möchte in die Schweiz, nach Zürich, um dort ein besseres Leben anzufangen. Dafür benötigt er Geld und ist bereit, alles dafür zu tun – sogar das vom Vater geerbte Land zu verkaufen, auf dem sich dessen Grab befindet.
Mit ODUMIRANJE hat Miloš Pušić ein erfolgreiches Theaterstück verfilmt, dessen Autor Dusan Spasojevic auch das Drehbuch zum gleichnamigen Film verfasst hat. Großartige Aufnahmen einer unberührt scheinenden Landschaft und lebendige Charaktere – eingefangen von Aleksandar Ramadanovićs sensibler Kamera – zeichnen das Bild der Bewohner eines sterbenden Dorfes und einer Jugend, die das Weite sucht und dabei die alten Werte und ein karges Leben beiseiteschiebt. Der anfangs heitere und folkloristisch anmutende Ton ändert sich sehr bald und mündet in einen ernsten, beinahe tragischen Film über Landflucht und Generationenkonflikt, der die Frage „Ist das Land wichtiger als ein eigenes und erfülltes Leben?“ aufwirft. In den 1990er-Jahren verließen an die 300.000 Menschen Serbien. “Withering” kann sowohl „verwelkend” als auch “vernichtend” bedeuten – ganz nach Verständnis des Films.