Jan Herold irrt durch Prag, durch Straßen, Paläste, lange Gänge und an weggeworfenen Spruchbändern vorbei. Er sucht nach Josef Kilian, dem er eine Nachricht überbringen soll. Dann stößt er auf einen Katzenverleih und nimmt ein Tier mit. Als er es zurückgeben will, ist der Laden verschwunden und Herold irrt weiter, durch Amtsstuben und Wartezimmer – und an dem leeren Hügel vorbei, auf dem noch vor Kurzem ein riesiges Stalindenkmal thronte.
Nach 1968 war Pavel Juráček einer der wenigen Regisseure, die keinerlei Kompromisse mit den neuen Machthabern eingingen. Diese verboten ihm die Arbeit und verfolgten ihn bis ins Exil nach München, wohin er nach Unterzeichnung der Charta 77 emigriert war. Sie konnten jedoch nicht verhindern, dass er alles auf tausenden Tagebuchseiten festhielt. Inzwischen haben die Notizen einen Verlag gefunden, genau wie Juráčeks nie realisierte Drehbücher. CF
Herausgeber Pavel Hájek, Senior Manager der Václav-Havel-Bibliothek in Prag, liest nach der Vorführung von JOSEF KILIAN aus den Texten und erzählt von dem Regisseur, der nach 1968 quasi aufhörte zu existieren.
DCP | S&W / B&W
Pavel Juráček
Jan Čuřík
Adolf Nacházel
Oldřich Bosák
Wiliam Bukový
Karel Vašíček, Consuela Morávková, Ivan Růžička, Jiří Stivín, Pavel Bártl
NFA
Katerina Fojtova
Malešická 12
130 00 Praha 3
Czech Republic
katerina.fojtova@nfa.cz
www.nfa.cz
Pavel Juráček, Jan Schmidt - geboren 1935, verstorben 1989 in der Tschechoslowakei. Drehbuchautor und Regisseur. Er studierte an der Prager FAMU und gehörte wie Miloš Forman oder Jiří Menzel zu den Vertretern der Tschechoslowakischen Neuen Welle. Nur wenige Jahre nach dem Prager Frühling erhielt er lebenslanges Drehverbot. Er lebte einige Jahre im Exil in München, blieb aber auch dort nicht von der Geheimpolizei verschont.
KAŽDÝ MLADÝ MUŽ (1965)
ZVONY PANA HEJHULY (1969, TV short)
PŘÍPAD PRO ZAČÍNAJÍCÍHO KATA (1970)