SVET-AKE

Kirgistan, fern der Hauptstadt. Alltag eines kleinen Dorfes. Primitivste Detonationsminen aufrichtigster Freundlichkeit verhallen sinnlos. Aber was in größeren Zusammenhängen schief läuft, kann in einem kleinsten Dorf für wunderbare Einsichten sorgen. Svet-Ake beherrscht die fundamentalsten Regeln der Elektrizität, er macht das Licht, rettet Kinder aus Bäumen in schwindelnden Höhen und träumt von riesigen Windmühlen, energetischen Krafträdern zu aller Wohl. Aber die Bedingungen, die sind nicht so, seine Frau lacht ihn aus, seine Töchter spüren Mitleid, er selbst fühlt sich nur mehr als Spielball von viel Mächtigeren. Kein Wunder, seine enorme Offenherzigkeit zersplittert gnadenlos. Es war einmal ein Land. Kirgistan. Jahrzehntelang russisch-sowjetisch verwaltet, domestiziert und doch kirgisisch, sehr kirgisisch, von den Reiterhorden, jagend den toten Ziegenbock, bis zur patriarchalischen Krankheit, sich nur als Vater eines Sohnes als Mann zu fühlen. Der es aber nicht erträgt, wenn eine nackte Frau ein Kamel entbindet und ein nackter Mann ihre Vagina nicht findet. Kein nostalgischer Rückblick, vielmehr ein wunderbar sympathischer Bilderreigen, den Bogen spannend von der Tradition zur Gegenwart, den Kriminellen der Jetztzeit sarkastisch ins Gesicht lachend. Kein bitterer Film, ganz im Gegenteil, humorvoll und lustig, so beschwingt gedreht, als würden wir ewig leben dürfen. OR