WIR SAGEN DU! SCHATZ.

Der 36-jährige Oliver fühlt sich einsam. So sehr, dass ihn sein Verlangen nach einer glücklichen Familie zu einer ungewöhnlichen Handlung veranlasst. Und schon kurz darauf zieht Oliver durch die Stadt, um mit Chloroform bewaffnet eine vernachlässigte Unternehmergattin, eine einsame Rentnerin und einen – unter Hausstauballergie leidenden – kleinen Jungen zu kidnappen. Als ihm schließlich auch noch eine jugendliche Punkerin über den Weg läuft, steht dem neuen „Familienglück“ kaum noch etwas im Weg. Kurzerhand mauert sich Oliver mit „seiner“ neuen Familie in das 18. Geschoss eines leer gezogenen Berliner Plattenbaus ein. Schnell werden nicht nur Familienregeln festgelegt, sondern auch Namen vergeben. Und als Oliver, der fortan nur noch mit „Papa“ angesprochen werden darf, auch noch einen alten Mann mit Hund in einer Nachbarwohnung entdeckt, scheint seine Traumfamilie komplett zu sein. Doch aus anfänglicher Angst, Chaos und Anarchie wird schon bald ein zwischenmenschlicher Kleinkrieg, der zu eskalieren droht. Irgendwann jedoch wird jedem Familienmitglied klar, dass das verrückte Leben drinnen, in Olivers „Gefangenschaft“, besser zu sein scheint, als der verkorkste Alltag draußen. Schafft es Oliver, der fest an seine Vision einer glücklichen Familie glaubt, am Ende doch noch, dass zusammenwächst, was bis dahin nicht zusammengehörte? Regisseur Marc Meyer zeichnet mit viel Ironie und Situationskomik anhand „seiner sechsköpfigen Familie“ ein Porträt über die Tragik von Vereinsamung und Anonymität in der modernen Gesellschaft.