Ein opulenter Bilderbogen zelebriert das Leiden, die Kostbarkeit des Schmerzes. Das grausame Instrumentarium eines Irrenhauses Anfang des letzten Jahrhunderts wird ausgebreitet und die Geschichte des Arztes und seiner schönen Patientin kann ihren eigentümlich rauschhaften Sog entfalten. Dr. Jozsef Brenner hat sich hierher zurückgezogen, um seiner eigenen Depression, seiner Schreibblockade zu entfliehen. Auch seine Morphiumsucht lässt sich hier professionell verbergen. Seine vergleichsweise modernen Behandlungsmethoden werden vom Leiter der Klinik, der über eine höchst eindrucksvolle Sammlung an Folterinstrumenten und infernalischen Maschinerien verfügt, missbilligt.
Eine Patientin erregt Brenners besonderes Interesse: Gizella Klein überzeugt, dass das Böse von ihr Besitz ergriffen hat. Unaufhörlich füllt die Frau dicke Tagebücher, beschreibt rasend die Wände ihrer Zelle mit poetischen Sätzen, die von Besessenheit, Schmerz und Kontrolle zeugen. Der Arzt ist zunehmend fasziniert von dieser kreativen Verschwendung, bewundert sie neidisch, will sie besitzen. Die bizarren Behandlungsmethoden, der Horror von Zwangsjacken und Schocktherapien und die sich unerträglich steigernde sexuelle
Spannung verdichten sich zu einem unentrinnbaren Pandämonium.
Die skandinavischen Hauptdarsteller spielen ihre Rollen mit beängstigender Intensität. Jede Regung wird präzise sezierend von der Kamera registriert, die eine Geschichte in Bildern von verstörender Schönheit erzählt.
Der Film beruht auf dem Tagebuch von Géza Csáth , Ungarns erster, berühmter Neurologen, wie auch der frühere Film des Regisseurs
WITMAN FIÚK nach einer Erzählung dieses Autors entstanden ist.
35mm | Farbe / colour
András Széker, János Szász
Tibor Máthé
Manuel Laval, Matthias Schwab, Istvan Sipos
Tibor Lazar
Johann Jonhannsson
Ulrich Thomsen, Kirsti Stubø, Zsolt László, Enikö Börcsök, Gyöngvér Bognár, Roland Rába
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János Szász - geboren 1958 in Budapest. Arbeitete vier Jahre als Requisiteur am Theater. Danach Studium der Film- und Theaterregie in Budapest. Er drehte für das ungarische Fernsehen mehre Kinderfilme und Dokumentationen.
Szédülés (1990)
Woyzeck (1994, Cottbus 1994)
A Witman fiúk (1997, Cottbus 1997)
A holocaust szemei (2000)