Sektion: POLSKIE HORYZONTY: DER WEIBLICHE BLICK

OBSLUHOVAL JSEM ANGLICKÉHO KRÁLE

ICH HABE DEN ENGLISCHEN KÖNIG BEDIENT

Jiří Menzel
Tschechische Republik, Slowakische Republik , 2006, 118 Min

Jan Dité verbrachte 15 Jahre seines Lebens im  Gefängnis – weil er Millionär war. Denn die waren bei den tschechischen Kommunisten derart schlecht angesehen, dass er jede seiner Millionen mit einem Jahr Haftstrafe büßen musste. Ironische Geschichte vom Aufstieg und Fall eines kleinen Kellners, der sich mit allerlei Ticks durchschlägt. Das jüngste Werk von Oscar-Preisträger Jiři Menzel, nach der gleichnamigen Vorlage von Bohumil Hrabal.

Farbfilm Verleih GmbH

Jan Dítě wird aus dem Gefängnis entlassen. Seine ersten Schritte in die Freiheit tut der ergraute Mann nur sehr zögerlich, so als wollte er diesen trostlosen Ort gar nicht verlassen. Fünfzehn Jahre musste er im Gefängnis verbringen – weil er Millionär war. Millionäre waren bei den tschechischen Kommunisten nicht gut angesehen, als diese drei Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges die Macht im Land übernahmen. Jede seiner Millionen bezahlte Jan Dítě mit einem Jahr im Gefängnis – dabei war es von jeher sein wichtigstes Lebensziel, viel Geld zu bekommen. Vor dem Gefängnistor erinnert er sich, wie alles anfing, als er in den 1920er Jahren auf einem Bahnhof Würstchen verkaufte und seine Kunden um das Wechselgeld betrog. Wie er später in einem Prager Nobelhotel den Kaiser von Abessinien bedienen durfte und einen kaiserlichen Orden erhielt. Wie er Lisa kennen lernte, eine blonde Sudetendeutsche und wie er sie trotz der Verachtung seiner Kollegen schließlich heiratete, sich in deutsche Dienste stellte und nach dem Krieg endlich reich wurde.

Als literarische Vorlage für seinen Film diente dem Oscar-prämierten Regisseur Bohumil Hrabals Roman „Ich habe den englischen König bedient“. Die Geschichte von dem kleinen Kellner Jan Dítě, der es unabhängig vom gerade herrschenden politischen System versteht, sich seine persönlichen Vorteile zu sichern, kann als eine Parabel auf den tschechischen „Jedermann“ verstanden werden. Jiří Menzel inszenierte sie sehr liebenswürdig, mit visueller Sorgfalt und in opulenten Bildern. CF

Filmformat
35mm | Farbe / colour
Drehbuch
Jiří Menzel
Kamera
Jaromír Šofr
Ton
Radim Hladík jr.
Schnitt
Jiří Brožek
Ausstattung
Milan Býček
Musik
Aleš Březina
Darsteller
Ivan Barney, Oldřich Kaiser, Julia Jentsch, Marián Labuda, Milan Lasica, Zuzana Fialová, Martin Huba, Josef Abrhám, Jiří Lábus, Rudolf Hrušínský, Pavel Nový, Jaromír Dulava, Petra Hřebíčková, Eva Kalcovská, Šárka Petruželová, István Szabó
Produzent
Robert Schaffer, Andrea Metcalfe
Produktion
AQS A.S.
Co-Produktion
Bioscop, TV Nova, Magic Box Slovakia, Barrandov Studio, Universal Production Partners
Kontakt
Farbfilm Verleih GmbH
Boxhagener Str. 106
10245 Berlin
Germany
Tel: +49.30.297 729 44
Fax: +49.30.297 729 79
info@farbfilm-verleih.de
Jiří Menzel

Jiří Menzel - geboren 1938 in Prag. Sein Spielfilmdebüt OSTŘE SLEDOVANÉ VLAKY wurde 1966 mit einem Oscar prämiert. Arbeitete in der ČSSR und im Ausland als Regisseur an mehreren Theatern und für das Fernsehen. Er gilt als einer der prominentesten Filmemacher seines Landes.

Filme
DOMY Z PANELŮ (1960, short)
UMŘEL NÁM PAN FOERSTER (1962, short)
PERLIČKY NA DNĚ (1965)
OSTŘE SLEDOVANÉ VLAKY (1966)
ROZMARNÉ LÉTO (1967)
ZLOČIN V ŠANTÁNU (1968)
TĚLO DIANY (1969)
SKŘIVÁNCI NA NITI (1969, Cottbus 2004)
KDO HLEDÁ ZLATÉ DNO (1974)
PROMENY KRAJINY (1974, short)
NA SAMOTĚ U LESA (1976)
BÁJEČNI MUŽI S KLIKOU (1978)
POSTŘIŽINY (1980)
KRASOSMUTNENÍ (1982, TV)
SLAVNOSTI SNĚŽENEK (1983)
VESNIČKO MÁ STŘEDISKOVÁ (1985)
KONEC STARÝCH ČASŮ (1989)
ŽEBRÁCKÁ OPERA (1991)
ŽIVOT A NEOBYČEJNÁ DOBRODRUŽSTVÍ VOJÁKA IVANA ČONKINA (1994)