Ivan, einst ein bekannter Rocksänger, provoziert in einer Bar. Der Rollstuhlfahrer, der im Krieg zwischen Serbien und Kroatien seine Beine verlor, grölt betrunken einen Propagandasong der serbischen Tschetniks. Nur weil Ivans Vater Izidor, ein bekannter Politiker und ehemaliger Dissident der Tito-Ära, immer wieder seine schützende Hand über den Sohn hält, kann dieser das Gefängnis schnell wieder verlassen. Dann überschlagen sich die Ereignisse, die nicht linear, sondern immer wieder in Zeitsprüngen, Ellipsen und Rückblenden erzählt werden. Izidor wird von einem ehemaligen serbischen Geheimpolizisten erpresst. Seine gesamte politische Karriere steht auf dem Spiel. Der kroatische Nationalist und Saubermann gerät immer stärker unter Druck und scheut auch vor Gewalt nicht zurück. Sein Sohn Ivan dagegen flieht aus dem elterlichen Haus und beschwört eine Tragödie herauf.
Ein bitterböser Film über das heutige Kroatien, das immer noch mit den Dämonen der Vergangenheit kämpft und noch lange nicht in einem friedlichen und demokratischen Europa angekommen zu sein scheint. Stilistisch und inhaltlich ist der Film gewagt, macht zahlreiche dramaturgische Schlenker und will mit immer neuen Enthüllungen aufwarten. Aber wie schon in seinem Spielfilmdebüt TA DIVNA SPLITSKA NOĆ beweist der Regisseur, dass er über eine eigenwillige, persönliche Handschrift verfügt und so das kroatische Kino bereichert. JT
35mm | Farbe / colour
Mate Matisic
Branko Linta, Slobodan Trninic
Damir Kljucaric
Velimir Domitrovic
Mate Matisic
Alen Liveric, Mustafa Nadarević, Biserka Ipsa
HRT Croatia, RTV Slovenia
Alka Film
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Arsen Anton Ostojic - geboren 1965 in Split. Studierte Regie an der Academy of Performing Arts in Zagreb und Film an der University of New York. NICIJI SIN ist sein zweiter Spielfilm.
ORDEN (1989, short, doc)
LJUBITELJ PTICA (1993, short)
LIFE DRAWING (2001, short)
TA DIVNA SPLITSKA NOĆ (2004, Special Prize, Cottbus 2004)