Sektion: Wettbewerb Spielfilm

DELTA

DELTA

Kornél Mundruczó
Ungarn, Deutschland , 2008, 92 Min

Ein junger Mann kehrt nach vielen Jahren in seine Heimat zurück, ein einsames Dorf inmitten eines Labyrinthes aus Wasserstraßen. Unerwartet trifft er dort auf seine Schwester. Als sich beide entschließen zusammen zu wohnen und ein Haus zu errichten, kommen sie sich ungewöhnlich nahe. Doch diese Beziehung wird von den Dorfbewohnern beargwöhnt. Meditative Bilder eines elementaren Dramas im abgeschiedenen Donau-Delta Rumäniens.

Olimpia Pont Cháfer

Ein verschlossener, fast autistisch wirkender junger Mann kehrt nach vielen Jahren in seine Heimat zurück. Der Ort des Geschehens ist das „Delta“, die stark verzweigte Mündung der Donau in das Schwarze Meer, eine der wenigen verbliebenen Naturlandschaften Europas – ein Labyrinth aus Wasserstraßen, Inseln und dichter Vegetation, in dessen Mitte sich das Heimatdorf des jungen Mannes befindet. Die Dorfbewohner sind nahezu von der Außenwelt abgeschnitten und wirken dabei nicht nur geographisch isoliert. Der Mann, der seit seiner frühen Kindheit fort gewesen war, wird mit seiner Schwester bekannt gemacht, von deren Existenz er bis dahin nichts wusste. Sie wirkt schwach und schüchtern, umso unerwarteter für die Anderen ist ihr Beschluss, mit ihrem Bruder zusammen leben zu wollen. Beide wohnen zunächst in einer verfallenen Hütte am Ufer der Donau. Dann beginnt das Paar schweigsam einen Steg in den Fluss zu bauen, an dessen Ende sie ein neues Haus errichten wollen, eine Pfahlhütte in der Flussmitte, weit weg von den anderen Dorfbewohnern. Die Geschwister kommen sich dabei auf ungewöhnliche Art näher. Ihre Zurückgezogenheit, ihr eingeschränkter Kommunikationswille und die sich entwickelnde inzestuöse Beziehung zwischen den Beiden werden von den Dorfbewohnern indes mit Argwohn aufgenommen. Bei der Einweihung ihres neuen Hauses, zu der das gesamte Dorf eingeladen ist, eskaliert die Situation dann.

Der Film überzeugt vor allem durch seine außergewöhnlichen Bilder über das Leben im Delta. AH

Filmformat
35mm | Farbe / colour
Drehbuch
Kornél Mundruczó, Yvette Bíró
Kamera
Mátyás Erdély
Ton
Gábor Balázs, Tamás Zányi
Schnitt
Dávid Jancsó
Ausstattung
Márton Ágh, János Breckl
Musik
Félix Lajkó
Darsteller
Félix Lajkó, Orsi Tóth, Lili Monori, Sándor Gáspár
Produzent
Viktória Petrányi, Susanne Marian, Philippe Bober
Produktion
Proton Cinema, Essential Filmproduktion, Filmpartners
Co-Produktion
Ági Pataki, Gábor Kovács
Kontakt
Olimpia Pont Cháfer
Coproduction Office
Mommsenstr. 27
10629 Berlin
Germany
Tel: +49.30.327 778 79
Fax: +49.30.323 209 1
festivals@coproductionoffice.eu
Kornél Mundruczó

Kornél Mundruczó - geboren 1975 in Budapest. 1998 erlangte er sein Diplom als Schauspieler und begann ein Regiestudium an der Budapester Filmhochschule FSE. Seine Filme wurden mit zahlreichen Auszeichnungen im In- und Ausland geehrt.

Filme
NINCSEN NEKEM VAGYAM SEMMI (1999, Cottbus 2005)
AFTA (2001, short, Main Prize for Best Short Feature, Cottbus 2001)
SZÉP NAPOK (2002)
KIS APOKRIF NO. 1 (2002, short)
A 78-AS SZENT JOHANNÁJA (2003, short, Cottbus 2003)
KIS APOKRIF NO. 2 (2004, short)
LOST AND FOUND – SHORT LASTING SILENCE (2005, short)
JOHANNA (2005, Special Mention, Cottbus 2005)