Ein verschlossener, fast autistisch wirkender junger Mann kehrt nach vielen Jahren in seine Heimat zurück. Der Ort des Geschehens ist das „Delta“, die stark verzweigte Mündung der Donau in das Schwarze Meer, eine der wenigen verbliebenen Naturlandschaften Europas – ein Labyrinth aus Wasserstraßen, Inseln und dichter Vegetation, in dessen Mitte sich das Heimatdorf des jungen Mannes befindet. Die Dorfbewohner sind nahezu von der Außenwelt abgeschnitten und wirken dabei nicht nur geographisch isoliert. Der Mann, der seit seiner frühen Kindheit fort gewesen war, wird mit seiner Schwester bekannt gemacht, von deren Existenz er bis dahin nichts wusste. Sie wirkt schwach und schüchtern, umso unerwarteter für die Anderen ist ihr Beschluss, mit ihrem Bruder zusammen leben zu wollen. Beide wohnen zunächst in einer verfallenen Hütte am Ufer der Donau. Dann beginnt das Paar schweigsam einen Steg in den Fluss zu bauen, an dessen Ende sie ein neues Haus errichten wollen, eine Pfahlhütte in der Flussmitte, weit weg von den anderen Dorfbewohnern. Die Geschwister kommen sich dabei auf ungewöhnliche Art näher. Ihre Zurückgezogenheit, ihr eingeschränkter Kommunikationswille und die sich entwickelnde inzestuöse Beziehung zwischen den Beiden werden von den Dorfbewohnern indes mit Argwohn aufgenommen. Bei der Einweihung ihres neuen Hauses, zu der das gesamte Dorf eingeladen ist, eskaliert die Situation dann.
Der Film überzeugt vor allem durch seine außergewöhnlichen Bilder über das Leben im Delta. AH
35mm | Farbe / colour
Kornél Mundruczó, Yvette Bíró
Mátyás Erdély
Gábor Balázs, Tamás Zányi
Márton Ágh, János Breckl
Félix Lajkó
Félix Lajkó, Orsi Tóth, Lili Monori, Sándor Gáspár
Ági Pataki, Gábor Kovács
Olimpia Pont Cháfer
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Kornél Mundruczó - geboren 1975 in Budapest. 1998 erlangte er sein Diplom als Schauspieler und begann ein Regiestudium an der Budapester Filmhochschule FSE. Seine Filme wurden mit zahlreichen Auszeichnungen im In- und Ausland geehrt.
NINCSEN NEKEM VAGYAM SEMMI (1999, Cottbus 2005)
AFTA (2001, short, Main Prize for Best Short Feature, Cottbus 2001)
SZÉP NAPOK (2002)
KIS APOKRIF NO. 1 (2002, short)
A 78-AS SZENT JOHANNÁJA (2003, short, Cottbus 2003)
KIS APOKRIF NO. 2 (2004, short)
LOST AND FOUND – SHORT LASTING SILENCE (2005, short)
JOHANNA (2005, Special Mention, Cottbus 2005)