Schon mit achtzehn steht Anna vor einer großen Entscheidung: opfert sie ihre moralischen Grundsätze für ihre Sportkarriere? Spannend inszenierter Film um die großen moralischen Konflikte, die der reale Sozialismus für jeden bereit hielt, der nicht im Strom mitschwimmen wollte.
1983 in der ČSSR: die Läuferin Anna verbringt viel Zeit auf dem Trainingsplatz. Sie lebt allein mit ihrer Mutter, der Vater ist schon vor Jahren in den Westen emigriert. Das ist einer der Gründe, warum Annas Mutter als Putzfrau arbeiten muss und ihre Tochter nicht studieren darf. Die Chance für ein neues Leben bietet sich ihr, als sie in ein Sportzentrum aufgenommen wird, das künftige Olympioniken trainiert. Der Trainer hat große Pläne mit ihr und gibt ihr ein neues Mittel zur Leistungssteigerung. Auch Annas Mutter hat Olympia-Pläne: Anna soll die Reise in den Westen nutzen, um dort zu bleiben und zum Vater zu ziehen. Aber die hat sich gerade in Tomáš verliebt und gar keine Beziehung zum Vater. Und das neue Medikament ist ihr auch nicht geheuer, weil es merkwürdige Dinge mit ihrem Körper macht. Anna muss schwerwiegende Entscheidungen treffen, dabei geht es um viel mehr als um Doping.
FAIR PLAY hat Seltenheitswert unter den tschechischen Filmen der letzten Jahre. So authentisch und wahrhaftig wie Andrea Sedláčková, die direkt vor der Wende nach Frankreich emigrierte, hat dort selten jemand auf die 1980er Jahre zurückgeschaut. Andere Filme verklären die Zeit hinter einem Schleier aus bitter-süßer Ostalgie oder schrumpfen die Konflikte auf ein komödiantisches Maß. Andrea Sedláčková jedoch inszeniert einen spannenden und stimmigen Film um große moralische Konflikte in den bleiernen 1980er Jahren in der Tschechoslowakei. CF
DCP | Farbe / colour
Andrea Sedláčková
Jan Baset Střítežský
Daniel Němec, Johannes Doberenz
Petr Fořt, Vierka Dandová
David Solař, Miro Žbirka
Judit Bárdos, Anna Geislerová, Eva Josefíková, Ondřej Novák, Roman Zach, Igor Bareš, Jiří Wohanka, Ondřej Malý, Taťjana Medvecká
Arina, DEPARTURES Film
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Andrea Sedláčková - – geboren 1967 in Prag, ČSSR. Sie begann ihre Karriere in den 1980er-Jahren als Schauspielerin und studierte Drehbuch an der FAMU in Prag, bevor sie nach Frankreich emigrierte und zwischen 1990 und 1993 Regie und Schnitt an der La Fémis in Paris studierte. Seit 2000 schreibt sie zudem Drehbücher für Fernsehfilme und führt Regie.
OBETI A VRAZI (2000)
MUSÍM TE SVÉST (2002)