Sektion: POLSKIE HORYZONTY: DER WEIBLICHE BLICK

Nivtebi

Die Dinge

Nino Gogua
Georgien, 2016, 64 Min

Kriegsflüchtlinge im eigenen Land – eine Bestandsaufnahme des Alltags nach dem georgisch-russischen Krieg: Die Alten schwelgen in Erinnerungen und leben mehr in der Vergangenheit; die Kinder spielen auf den leeren Straßen und verströmen ein wenig Hoffnung.

„Tante, Tante gib mir ein Ei zu Ostern, denn morgen zieh ich in den Krieg“, sagt ein lachender Junge, der mit seinen Freunden von Haus zu Haus zieht. „Keiner soll in den Krieg ziehen müssen“, kontert eine alte Frau. Die Heiterkeit der Kinder kontrastiert mit dem wirklichen Krieg, der ihre Eltern und Großeltern 2008 aus ihrer Heimat in Südossetien vertrieben hat. Auch wenn sie in richtigen Häusern wohnen, so ist dieser Ort kein gewöhnliches Dorf, sondern ein Flüchtlingslager in Georgien für vertriebene Landsleute. Bei allem Ernst kommt auch eine gewisse Alltagskomik nicht zu kurz: So streitet sich ein älteres Ehepaar um den Platz, den Stalin auf einem an die Wand genagelten roten Tuch erhalten soll. Gehört der „größte“ des georgischen Volkes nun in die Mitte oder eher links oben in die Ecke? JT

Filmformat
DCP | Doc. | Farbe / colour
Drehbuch
Nino Gogua
Kamera
Nino Gogua, Sandro Khutsishvili
Ton
David Zhorzholadze
Schnitt
Levan Butkhuzi, Nino Gogua
Produzent
Natia Guliashvili
Produktion
Cinemark
Kontakt
Cinemark
Natalia Guliashvili
A. Chikobava 37
0102 Tbilisi
Georgia
+99.55.99.55.54 21
cinemarkgeorgia@gmail.com
Nino Gogua

Nino Gogua - geboren 1988. Sie studierte Journalismus an der Tibilisi State University und arbeitete für Nachrichtensendungen des privaten Fernsehsenders Maestro TV sowie als Reporterin beim Magazin Liberali. Sie ist Mitbegründerin der 2012 ins Leben gerufenen Produktionsfirma für Dokumentarfilme CineMark.

Filme
MADONNA (2014, doc)