Das FilmFestival Cottbus war in diesem Jahr erstmals beim Black Nights Film Festival in Tallinn vertreten, einem der bedeutendsten A-Festivals Europas und zentralen Treffpunkt für Filmschaffende aus aller Welt. Nach dem erfolgreichen FFC-Schwerpunkt Close-Up: Estonia bot der Besuch in der estnischen Hauptstadt eine naheliegende und inspirierende Fortsetzung des kulturellen Austauschs.

Das Festival, das 2024 seine 29. Ausgabe feierte, präsentierte ein vielseitiges internationales Programm, das einmal mehr die kreative Kraft des nord- und osteuropäischen Kinos sichtbar machte. Besonders hervorzuheben ist dabei der starke Bezug zu Projekten, die bereits beim FilmFestival Cottbus und beim Koproduktionsmarkt connecting cottbus eine Rolle gespielt haben.

Zu den dort präsentierten Filmen gehörte unter anderem CHINA SEA von Jurgis Matulevičius – ein visuell eindrucksvolles Werk zwischen Transzendenz und Alltagswelt, dessen Entwicklungsphase bei connecting cottbus vorgestellt wurde. Der Film feierte seine Weltpremiere in der von Nikolai Nikitin kuratierten Sektion Critic’s Picks und ist die erste litauisch-taiwanische Koproduktion, unterstützt durch Partner aus Polen und Tschechien.

Ebenfalls präsent waren zwei bemerkenswerte lettische Produktionen im baltischen Wettbewerb: RED CODE BLUE von Oskars Rupenheits, ein atmosphärisches Polizei-Crime-Drama, das den Geist der 1990er-Jahre mit nicht-professionellen Darstellerinnen und Darstellern einfängt, sowie FLESH, BLOOD AND EVEN A HEART von Alise Zariņa – ein sensibler Film über Verlust, Kindheitstraumata und Zwischenmenschlichkeit, der sich mit feiner Situationskomik schweren Themen nähert.

Neben den Screenings bot das Festival zahlreiche Möglichkeiten zum Netzwerken, zum Austausch mit internationalen Kolleginnen und Kollegen sowie zur Entdeckung neuer Projekte in den Pitching- und Works-in-Progress-Sektionen.

Das FilmFestival Cottbus freut sich auf die weitere Zusammenarbeit und den kreativen Dialog mit Tallinn und der Region!

Gestern wurden die Nominierungen für den Europäischen Filmpreis 2026 veröffentlicht und gleich zwei Filme, die erst vor zwei Wochen im Programm des 35. FilmFestival Cottbus zu sehen waren, stehen im Rampenlicht: Der Animationsfilm DOG OF GOD (Raitis Ābele, Lauris Ābele, LV/US, 2025, 95 Min), gezeigt in der Sektion Midnight Madness, geht sowohl in der Kategorie Bester Europäischer Film als auch als Bester Animationsfilm ins Rennen. Ebenso nominiert ist AUS VERSEHEN BESTSELLER (Nóra Lakos, HU/NL, 2024, 98 Min) aus der Sektion Kids im Kino, der sich für den European Young Audience Award qualifiziert hat.

In den letzten Wochen wurden zudem die diesjährigen Oscar-Einreichungen aus Ost- und Mitteleuropa bekanntgegeben. Unter den von ihren Ländern ins Rennen geschickten Beiträgen finden sich mehrere Titel, die in der aktuellen und der letztjährigen Ausgabe des FFC vertreten waren. Dazu zählen I’M NOT EVERYTHING I WANT TO BE (CZ) aus der Sektion Der weibliche Blick: Neue Filme aus der Tschechischen Republik von 2024, ORPHAN (HU) aus dem Wettbewerb Spielfilm 2025, TOWER OF STRENGTH (CG) und THE SOUTHERN CHRONICLES (LT), beide gezeigt im Wettbewerb Spielfilm 2024, sowie SUN NEVER AGAIN (RS), in diesem Jahr Teil von EcoEast .

Die Präsenz mehrerer FFC-Titel in internationalen Wettbewerben bestätigt erneut die hohe kuratorische Qualität und die internationale Relevanz unseres Festivals. Wir gratulieren den Filmteams herzlich!

Hier könnt ihr Impressionen vom 35. FilmFestival Cottbus entdecken: 

Pressemitteilung

8. November 2025

BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY gewinnt beim 35. FilmFestival Cottbus

Regisseurin Ivona Juka darf sich über den Hauptpreis des 35. FilmFestival Cottbus freuen. Damit wird die Produktion BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY (HR/PL/CA/CY/BA, 2024, 137 Min) mit dem mit 15.000 EUR dotierten Preis ausgezeichnet. Der Film überzeugt die Internationale Festivaljury und gewinnt den Hauptpreis für den „Mut, sich unausgesprochenen Geschichten zuzuwenden, (...) den Dialog zu öffnen, alte Wunden ehrlich zu betrachten und mutig über Wege in die Zukunft nachzudenken".

Gestiftet wird der Hauptpreis für den besten Spielfilm vom Medienboard Berlin-Brandenburg.

Den Spezialpreis für die beste Regie, gestiftet vom Rundfunk Berlin Brandenburg, dotiert mit 7.500 EUR, erhält Goran Stanković für OUR FATHER (RS/IT/HR/MK/ME/BA, 2025). Mit dem Drama über eine christlich-orthodoxe Entzugsanstalt, in der Arbeit, Gehorsam und Gebete die Drogen ersetzen, öffnet Stanković für die Jury ein „ungeschütztes, unverstelltes und kompromisslos ehrliches Fenster in das Leben seiner Figuren.“

Emir Hadžihafizbegović freut sich über den mit 5.000 EUR dotierten Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung. In BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY überzeugt er die Internationale Festivaljury mit einer Performance, die „mutig in ihrer Unsicherheit, kraftvoll in ihrer Zurückhaltung und unvergesslich in ihrer Authentizität" ist.

Alle drei Preisträgerinnen und Preisträger erhalten zum Preisgeld die begehrte gläserne Preisskulptur Lubina.

Der Hauptpreis des Wettbewerb Kurzfilm geht an den Film PEOPLE & THINGS von Damian Kosowski. Die polnische Produktion war für die Kurzfilm-Jury „ein metaphorischer Schlag ins Gesicht und eine sehr kraftvolle und zutiefst bewegende Darstellung dessen, wie Realität aussehen könnte“. Der Regisseur Claudiu Mitcu gewinnt den Spezialpreis für seinen Film LOVE IS IN THE AIR. Das rumänische Werk beeindruckte die Jury mit großartiger Schauspielkunst und einem bemerkenswerten Gespür für Timing und Subtilität.

PROMISE, I’LL BE FINE gewinnt den U18 Wettbewerb Jugendfilm. Die slowakisch-tschechische Produktion von Katarína Gramatová, ist ein leiser, eindringlicher Film über die Zerbrechlichkeit der Jugend und die emotionalen Kosten von Arbeitsemigration. „Der Film überzeugte durch seine natürliche und realistische Darstellung, die mühelos authentisch wirkte und das Aufwachsen in einem osteuropäischen Umfeld einfühlsam einfing“, so die Begründung der Jury, die aus Schülern und Schülerinnen des Ludwig-Leichhardt-Gymnasiums Cottbus, des V. Lyzeum Zielona Góra und des Gymnáziums Teplice besteht.

Der Publikumspreis des 35. FFC geht ebenfalls an den Film BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY von Ivona Juka. Der mit 3.000 EUR dotierte Preis wird gestiftet von der Lausitzer Rundschau.

Der Förderpreis der Stiftung für das sorbische Volk, dotiert mit 3.000 EUR, wird verliehen an den Filmemacher Roman Pernack, der in seinen dokumentarischen Arbeiten die Kunst beherrscht, Menschen nah, offen und ehrlich zu begegnen, ob in seiner eigenen Heimat im Berliner Wrangelkiez, in Ägypten oder hier in der Lausitz.

„Das 35. FFC hat gezeigt, wie Kino Menschen bewegt. Die ganz unterschiedlichen Filme, vom Drama bis zur Komödie, trafen auf ein starkes Interesse an deren Themen und den Wunsch, miteinander zu sprechen“, stellt Programmdirektor Bernd Buder fest und betont: „ Das gemeinsame Kinoerlebnis ermöglicht einen Dialog, ein Miteinander, das uns zu oft abhanden gekommen ist - auf der Basis von Emotionen und Empathie”.

Insgesamt sind am Festival-Sonntag noch 44 Filme zu sehen. Der Tag beginnt mit zwei Vorstellungen von DAS MÄRCHEN VOM SCHWANENSEE im Glad-House. Um 11 Uhr läuft im Weltspiegel Großer Saal die KLEINE WERKSCHAU: ROMAN PERNACK, vier Filme von dem Gewinner des Förderpreises der Stiftung für das sorbische Volk. Zeitgleich wird im Weltspiegel Saal 2 der Wettbewerb Kurzfilm in zwei Blöcken wiederholt. Um 19:30 Uhr folgt zudem der Publikumsliebling BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY im Großen Saal des Weltspiegels und um 20 Uhr der Gewinnerfilm WROOKLYN ZOO, im Weltspiegel Saal 2. Geschäftsführer Andreas Stein resümiert bereits jetzt: „Wir hatten eine fantastische Festivalwoche mit großartig-vielfältigen Filmen, spannenden Gesprächen und interessanten Diskussionen, gut gefüllten Kinosälen und einer wunderbaren Festivalatmosphäre. Am Ende der 35. Ausgabe werden gut 17.500 Besucher zu Gast in den Film- und Rahmenprogrammsveranstaltungen des Festivals gewesen sein".

AUFLISTUNG ALLER PREISTRÄGER*INNEN DES 35. FILMFESTIVAL COTTBUS

Wettbewerb Spielfilm

Hauptpreis für den besten Film – BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY (Ivona Juka, HR/PL/CA/CY/BA, 2024, 137 Min)

Der Hauptpreis, dotiert mit 15.000 EUR, wird von Medienboard Berlin-Brandenburg gestiftet. Die Internationale Festivaljury des 35. FFC besteht aus Sultan Pirzhan, Produzent aus Kirgisistan, Maarja Johanna Mägi, Schauspielerin aus Estland, Zhanna Ozirna, ukrainische Filmemacherin, Nikola Ležaić, serbischer Regisseur und Róbert Lakatos, außerordentlicher Professor am Fachbereich Medien der Sapientia Hungarian University of Transylvania in Cluj-Napoca, Rumänien.

Jurybegründung:

„Wir waren zutiefst bewegt von der emotionalen Wucht dieses Films und seiner mutigen, kompromisslosen Erzählweise. Mit großer Sensibilität und feiner Nuancierung setzt er sich mit einer komplexen und schwierigen Geschichte auseinander und verknüpft persönliches Trauma mit kollektiver Erinnerung auf eine Weise, die sowohl intim als auch weitreichend wirkt.

Wir bewunderten den Mut des Films, sich unausgesprochenen Geschichten zuzuwenden, und die Plattform, die er jenen bietet, deren Erfahrungen allzu oft ungehört bleiben.

Dieser Film spiegelt nicht nur die Last der Vergangenheit wider, sondern spricht zugleich kraftvoll und direkt zu unserer Gegenwart. Leider sind seine Themen auch heute noch schmerzhaft aktuell. Wir hoffen, dass die Gespräche, die er anstößt, dazu beitragen, den Dialog zu öffnen, alte Wunden ehrlich zu betrachten und mutig über Wege in die Zukunft nachzudenken.

Für seine künstlerische Furchtlosigkeit, seine tief humanistischen Themen und seine unvergessliche emotionale Wirkung zeichnen wir BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY als Besten Film des 35. FilmFestival Cottbus aus”.

Spezialpreis für die beste Regie – OUR FATHER (Goran Stanković, RS/IT/HR/MK/ME/BA, 2025, 90 Min)

Der Spezialpreis für die beste Regie wird vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) gestiftet und ist mit 7.500 EUR dotiert.

Jurybegründung:

„Als Jury waren wir tief bewegt von einem Film, der weder auf große Gesten noch auf aufwendige filmische Mittel setzt. Stattdessen öffnet er ein ungeschütztes, unverstelltes und kompromisslos ehrliches Fenster in das Leben seiner Figuren. Er erinnerte uns an die transformierende Kraft der Einfachheit und an den Mut, die Wahrheit für sich selbst stehen zu lassen. Der Regisseur hält die Erzählung geerdet und unerbittlich roh, ohne jemals vor den emotionalen und physischen Realitäten der Reise seiner Figuren zurückzuschrecken.

Durch die Regie werden wir unmittelbar in die Körper der Figuren versetzt: Wir spüren ihren Schmerz, ihre Nähe, ihren Kampf. Dieses Werk gewährt uns Zugang zu Leid und Hoffnung zugleich mit großer Integrität und tiefem menschlichem Mitgefühl.

Es ist uns eine Ehre, den Preis für die Beste Regie an Goran Stanković für OUR FATHER zu verleihen”.

Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung Emir Hadžihafizbegović

in BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY (Ivona Juka, HR/PL/CA/CY/BA, 2024, 137 Min)

Der Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung wird von der Sparkasse Spree-Neiße gestiftet und ist mit 5.000 EUR dotiert.

Jurybegründung:

„Wir waren tief beeindruckt von dieser Darbietung, die durch emotionale Tiefe und Verletzlichkeit berührte.

Besonders bewegt hat uns die Transformation, die der Schauspieler seiner Figur im Laufe des Films verleiht: eine Reise, die durch subtile, unverstellte und zutiefst menschliche Ausdruckskraft gestaltet wird. Seine Darstellung schafft Raum für Unsicherheit, Zerbrechlichkeit und stille Stärke. Sie spiegelt die Idee wider, dass Intelligenz nicht in Gewissheit liegt, sondern in der Offenheit für Zweifel und der Bereitschaft zu fühlen. Seine Performance ist mutig in ihrer Unsicherheit, kraftvoll in ihrer Zurückhaltung und unvergesslich in ihrer Authentizität.

Für diese Tiefe, Ehrlichkeit und künstlerische Meisterschaft verleihen wir Emir Hadžihafizbegović den Preis für eine herausragende darstellerische Leistung.“

Wettbewerb Kurzfilm

Hauptpreis für den besten Kurzfilm – PEOPLE & THINGS (Damian Kosowski, PL, 2024, 20 Min)

Der Hauptpreis für den besten Kurzfilm, dotiert mit 2.500 EUR, wird von der Druckzone aus Cottbus gestiftet. Die Jury des Wettbewerbs Kurzfilm besteht aus der Filmkritikerin und Leiterin des Animationsfilmfestivals Poznan, Adriana Prodeus, dem deutschen Schauspieler Riccardo Campione und Yemi Chabi, französische Produzentin.

Jurybegründung:

„Indem der Gewinner dieser Kategorie uns eine nicht allzu ferne Zukunft vor Augen führt, brachte er uns erneut dazu, über die Konsequenzen der Gegenwart nachzudenken. Es war ein metaphorischer Schlag ins Gesicht, eine sehr kraftvolle und zutiefst bewegende Darstellung dessen, wie Realität aussehen könnte. Mit atemberaubender Schauspielkunst, beeindruckender Kameraarbeit und einem herausragenden Szenenbild schuf der Film ein Erlebnis, das keiner von uns so schnell vergessen wird.

Im Kurzfilmwettbewerb geht der Preis für den besten Film an PEOPLE AND THINGS von Damian Kosowski.“

Spezialpreis an einen Regisseur– LOVE IS IN THE AIR (Claudiu Mitcu, RO, 2025, 18 Min)

Der Spezialpreis an einen Regisseur wird von Tiede+ gestiftet und ist mit 1.500 EUR dotiert.

Jurybegründung:

„Der Gewinner dieser Kategorie hat uns und den gesamten Kinosaal in seinen Bann gezogen und uns alle miteinander verbunden. Großartige Schauspielkunst und ein bemerkenswertes Gespür für Timing und Subtilität ließen uns darüber nachdenken, wie Regisseur*innen wie der Brennpunkt einer Linse wirken können: Alles wird klar, und wir als Publikum können loslassen und einfach genießen.

Im Kurzfilmwettbewerb geht der Preis für die **beste Regie** an Claudiu Mitcu  für LOVE IS IN THE AIR”.

Wettbewerb Jugendfilm

Preis für den besten Jugendfilm – PROMISE, I’LL BE FINE (Katarína Gramatová, SK/CZ, 2024, 92 Min)

Der Preis für den besten Jugendfilm ist mit 5.000 EUR dotiert und wird von der Stadt Cottbus gestiftet. Die Jury besteht aus Schüler*innen des Ludwig-Leichhardt-Gymnasiums Cottbus, des V. Lyzeum Zielona Góra und des Gymnáziums Teplice.

Jurybegründung:

„Wir waren beeindruckt davon, wie natürlich und realistisch der Film in allen Aspekten wirkte – von den Darstellungen bis hin zur visuellen Gestaltung.

Die Geschichte und die Dialoge waren in keiner Weise überkonstruiert oder romantisiert, sondern flossen mit müheloser Authentizität. Das lag vor allem an den Leistungen der Schauspieler*innen, die selbst aus diesem ländlichen Umfeld stammen und keine Schauspielerfahrung hatten.

Dem Film gelingt es, den Alltag und das Aufwachsen in einem osteuropäischen Umfeld eindrucksvoll einzufangen. Alles in allem ist es dem Film gelungen, eine Vielzahl komplexer Emotionen und Beziehungen zu zeigen mit einer beobachtenden, feinfühligen Bildsprache, die uns durch ihre zarte und wahrhaftige Erzählweise tief berührt und bewegt hat“.

DIALOG-Preis für die Verständigung zwischen den Kulturen

2.000 EUR gestiftet von Rotary Club Cottbus

HOW COME IT'S ALL GREEN OUT HERE? (Nikola Ležaić, RS/HR/BG, 2025, 114 Min)

Jury: Sergei Loznitsa (Regisseur), Dani Rosenberg (Regisseur) und Rebecca Heiler (Leiterin goEast – Festival of Central and Eastern European Film)

Jurybegründung:

“Mit großem filmischem Geschick entfaltet der Film eine vielschichtige Reflexion über die fragile Beständigkeit der Erinnerung – über den Versuch, das Andenken an eine Heimat und ein Zuhause zu bewahren und sie zugleich neu zu definieren in einer Zeit, in der solche Begriffe zunehmend fließend geworden sind. Der mit 2.000 € dotierte Dialogpreis geht an Nikola Ležaić für seinen Film HOW COME IT’S ALL GREEN OUT HERE?”

Preis für den besten Debütfilm

3.000 EUR gestiftet von der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg und der Filmuniversität Babelsberg KONRAD WOLF

PROMISE, I’LL BE FINE (Katarína Gramatová, SK/CZ, 2024, 92 Min)

Jury: Oskar Gaston Koller (Regisseur des FFC-Trailers 2025), Licia Frieda Flocke (Produzentin des FFC-Trailers 2025) und Prof. Dr. Alexandra Retkowski (Institut für Soziale Arbeit an der BTU Cottbus-Senftenberg)

Jurybegründung:

„Dem Gewinner-Film gelingt es, die Sehnsucht und Melancholie, aber auch die zwischenmenschlichen, teilweise sehr zärtlichen Momente zwischen Mutter und Sohn mit großer Beobachtungsgabe einzufangen. Gerne würden wir noch Stunden über den Film sprechen, der uns so berührt hat, aber dafür ist leider keine Zeit…

Mit großer Freude vergeben wir daher den Preis für den besten Debütfilm an Katarína Gramatová mit ihrem beeindruckenden Film “Promise I’ll be fine.“

FIPRESCI-Preis

of the Féderation Internationale de la Presse Cinématographique 

WROOKLYN ZOO (Krzysztof Skonieczny, PL/US, 2024, 128 Min)

Jury: Barbara Schweizerhof, PhDr. Ladislav Volko PhD. und Andrei Liimets

Jurybegründung:

„Für die Verbindung von punkiger Energie und dem antiautoritären Geist der Skatekultur mit der Mystik der Rom*nja-Folklore und einer zeitlosen, shakespeareschen Liebesgeschichte. Der Film ist jugendlich, verspielt, kreativ und grenzenlos sowohl in seinen kulturellen Einflüssen als auch in seiner frischen filmischen Sprache. Er durchstreift eine schwierige Vergangenheit, spricht zu einer geteilten Gegenwart und liefert wertvolle Impulse für eine bessere Zukunft.“

Preis der Ökumenischen Jury

gestiftet von SIGNIS und INTERFILM

MAYFLIES (Emília Goldberg, HU, 2025, 90 Min)

Jury: Aida Schlaepfer, Andraž Arko, Rainer Bätzing und Ágoston Gőbel

Jurybegründung: 

„Emília Goldbergs Film porträtiert auf ergreifende Weise zwei Frauen, die in gegensätzlichen Gefängnissen gefangen sind, und beschäftigt sich intensiv mit Gnade und Mitgefühl. Er hinterfragt konventionelle Ansichten, indem er Sympathie für eine Mörderin weckt und die tiefgreifende Kraft der Liebe zeigt, Leben zu verändern. Ihre nuancierte Regie wird ein erlösendes Licht, das inmitten der Dunkelheit Hoffnung weckt. Dieses Werk ist ein überzeugender Beweis für die Widerstandsfähigkeit des Menschen und das Potenzial für Veränderung.”

Lobende Erwähnung der Ökumenischen Jury

IDA WHO SANG SO BADLY EVEN THE DEAD ROSE UP AND JOINED HER IN SONG (Ester Ivakič, SI/HR, 2025, 109 Min)

Jurybegründung: 

„Slowenien in den 1970er Jahren: Der Film unter der meisterhaften Regie von Ester Ivakič ist eine zutiefst ehrliche und poetische Erkundung der Seele eines jungen Mädchens. Der Film fängt auf einfühlsame Weise die reine und unverfälschte Beziehung zwischen Kindern und dem Göttlichen ein und bietet dem Publikum ein bewegendes und aufrichtiges Kinoerlebnis. Ivakičs Werk besticht durch seine Authentizität und lyrische Schönheit und ist ein überzeugendes Zeugnis von Unschuld und Spiritualität, das tief bewegt und inspiriert.“

Publikumspreis

3.000 EUR gestiftet von der Lausitzer Rundschau

BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY (Ivona Juka, HR/PL/CA/CY/BA, 2024, 137 Min)

Jury: Publikum des FilmFestival Cottbus

MIOB in Shorts Award

1.000 EUR

LAND DER BERGE (Olga Kosanović, AT/DE 2023, 28 min)

PICKASTORY – Audience Logline Award

Dotiert mit 1.000 EUR vom Film Center Serbia

Branko Tomović

Förderpreis der Stiftung für das sorbische Volk/ spěchowańske myto załožby za serbski lud

dotiert mit 3.000 EUR

Roman Pernack

Begründung:

„Der Förderpreis der Stiftung für das sorbische Volk wird 2025 an einen Filmschaffenden verliehen, der sich in seinem filmischen Werk in inhaltlich und künstlerisch herausragender Weise mit sorbischer/wendischer Kultur, Geschichte und Sprache auseinandersetzt: an Roman Pernack. Mit großer Sensibilität und einem feinen Gespür für Zwischentöne hat er sorbische Dokumentarfilmegeschaffen, die nicht nur informieren, sondern berühren. Der Preis soll für den Preisträger auch Ermutigung sein, weitere sorbische Filmideen umzusetzen."

Für den Login, Bilder und weitere Informationen wenden Sie sich gerne an unsere PR- und Marketing-Managerin Marthe Gärtner (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).

Das FilmFestival Cottbus wird maßgeblich gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg, und der Stadt Cottbus.

PRESSEMITTEILUNG

4. November 2025

35. FilmFestival Cottbus feierlich eröffnet – Starkes Programm und ein musikalischer Auftakt

Mit einem feierlichen Auftakt im vollen Staatstheater Cottbus hat heute Abend das 35. FilmFestival Cottbus – Festival des osteuropäischen Films (FFC) begonnen. Zahlreiche Gäste aus Film, Politik und Kultur kamen zur Eröffnung, die zugleich den Startschuss für sechs Tage voller Kino, Gespräche und Begegnungen markierte.

Ministerpräsident Dr. Dietmar Woidke richtete sich in einem aufgezeichneten Grußwort an das Publikum und betonte dabei die große nationale und internationale Anerkennung des Filmfestivals sowie die kulturelle Bedeutung des FFC für das Bundesland Brandenburg. Zu den Gästen aus der Politik gehörten u.a. Cottbus’ Oberbürgermeister Tobias Schick sowie Marika Linntam, die Botschafterin der Republik Estland. Estland ist in diesem Jahr das Close-Up-Land des Festivals.

Der Abend stand im Zeichen der Musik: Eröffnet wurde das Filmfestival mit dem slowakisch-tschechischen Spielfilm DUCHOŇ von Peter Bebjak (SK/CZ, 2025, 99 Min). Das Biopic über den legendären Sänger Karol Duchoň erzählt vom Aufstieg und Fall eines Künstlers zwischen Ruhm, Leidenschaft und Selbstzerstörung.

Insgesamt vergeben in diesem Jahr sieben Jurys Preise im Gesamtwert von rund 55.000 Euro. Über die Hauptpreise des Festivals – den Preis für den besten Spielfilm, den Regiepreis und die Auszeichnung für eine herausragende darstellerische Leistung – entscheidet die Internationale Festivaljury. Ihr gehören der kirgisisch-amerikanische Produzent Sultan Pirzhan, die estnische Schauspielerin Maarja Johanna Mägi (Berlinale Shooting Star 2025), die ukrainische Regisseurin Zhanna Ozirna, der serbische Filmemacher Nikola Ležaić sowie der rumänische Regisseur Róbert Lakatos an.

Die weiteren Jurys sind ebenfalls prominent besetzt unter anderen mit dem ukrainischen Regisseur und Cannes-Stammgast Sergei Loznitsa. Im U18-Wettbewerb Jugendfilm stimmen Schüler und Schülerinnen aus Cottbus, Zielona Góra und Teplice über den besten Jugendfilm ab.

Bis zum 9. November 2025 präsentiert das FilmFestival Cottbus 138 Filme aus 41 Produktionsländern in 13 Sektionen. Am morgigen Mittwoch gibt es beim FFC zum ersten Mal den Studi-Tag mit freiem Eintritt für alle Studierenden gegen Vorlage eines gültigen Studierendenausweises.

Tickets sind unter filmfestivalcottbus.de sowie an den Festivalkassen in den Spielstätten Weltspiegel, Glad-House, Obenkino und Kammerbühne erhältlich.

Gerne geben wir auf Nachfrage bei Marthe Gärtner (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) Auskunft, vermitteln Interviews, stellen Filmstills und Sichtungsmöglichkeiten zur Verfügung.

Das FilmFestival Cottbus wird maßgeblich gefördert vom Medienboard Berlin-Brandenburg und der Stadt Cottbus. Weiterhin sind wir sehr dankbar für die Unterstützung von Creative Europe Media, von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Sparkasse Spree-Neiße und der Bundeszentrale für politische Bildung. Unsere Media Partner sind radioeins, radio3 und die Lausitzer Rundschau.

Regisseurin Ivona Juka darf sich über den Hauptpreis des 35. FilmFestival Cottbus freuen. Ihre kroatische Produktion BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY wurde mit dem mit 15.000 EUR dotierten Hauptpreis ausgezeichnet. Der Film überzeugte die Internationale Festivaljury durch seinen Mut, „sich unausgesprochenen Geschichten zuzuwenden, den Dialog zu öffnen, alte Wunden ehrlich zu betrachten und mutig über Wege in die Zukunft nachzudenken.“ Gestiftet wird der Hauptpreis vom Medienboard Berlin-Brandenburg.

Der Spezialpreis für die beste Regie, gestiftet vom Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) und dotiert mit 7.500 EUR, geht an Goran Stanković für OUR FATHER (RS/IT/HR/MK/ME/BA, 2025). Mit seinem Drama über eine christlich-orthodoxe Entzugsanstalt, in der Arbeit, Gehorsam und Gebete die Drogen ersetzen, öffnet Stanković laut Jury ein „ungeschütztes, unverstelltes und kompromisslos ehrliches Fenster in das Leben seiner Figuren.“

Der Schauspieler Emir Hadžihafizbegović erhält den mit 5.000 EUR dotierten Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung. In BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY überzeugte er die Jury mit einer Performance, die „mutig in ihrer Unsicherheit, kraftvoll in ihrer Zurückhaltung und unvergesslich in ihrer Authentizität“ sei.

Alle drei Preisträger*innen erhalten zusätzlich die begehrte gläserne Preisskulptur Lubina.

Im Wettbewerb Kurzfilm geht der Hauptpreis an PEOPLE & THINGS von Damian Kosowski. Die polnische Produktion war für die Kurzfilmjury „ein metaphorischer Schlag ins Gesicht und eine sehr kraftvolle und zutiefst bewegende Darstellung dessen, wie Realität aussehen könnte.“ Der Spezialpreis geht an Claudiu Mitcu für LOVE IS IN THE AIR. Das rumänische Werk beeindruckte mit „großartiger Schauspielkunst und einem bemerkenswerten Gespür für Timing und Subtilität.“

Der U18-Wettbewerb Jugendfilm wurde von PROMISE, I’LL BE FINE (SK/CZ, 2024) gewonnen, dem Spielfilm der Regisseurin Katarína Gramatová. Die Jury – bestehend aus Schüler*innen des Ludwig-Leichhart-Gymnasiums Cottbus, des V. Lyzeum Zielona Góra und des Gymnáziums Teplice – hob die „natürliche und realistische Darstellung“ hervor, die „mühelos authentisch wirkte und das Aufwachsen in einem osteuropäischen Umfeld einfühlsam einfing.“

Der Publikumspreis des 35. FFC, gestiftet von der Lausitzer Rundschau und dotiert mit 3.000 EUR, geht ebenfalls an BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY.

Der Förderpreis der Stiftung für das sorbische Volk, dotiert mit 3.000 EUR, wurde an Roman Pernack verliehen. Die Jury würdigte den Filmemacher dafür, dass er in seinen dokumentarischen Arbeiten „die Kunst beherrscht, Menschen nah, offen und ehrlich zu begegnen – ob in seiner Heimat im Berliner Wrangelkiez, in Ägypten oder in der Lausitz.“

Außerdem vergeben wurden:

DIALOG-Preis für die Verständigung zwischen den Kulturen - HOW COME IT'S ALL GREEN OUT HERE? (Nikola Ležaić, RS/HR/BG, 2025, 114 Min)

Preis für den besten Debütfilm - PROMISE, I’LL BE FINE (Katarína Gramatová, SK/CZ, 2024, 92 Min)

FIPRESCI-Preis of the Féderation Internationale de la Presse Cinématographique -  WROOKLYN ZOO (Krzysztof Skonieczny, PL/US, 2024, 128 Min)

Preis der Ökumenischen Jury - MAYFLIES (Emília Goldberg, HU, 2025, 90 Min)

Lobende Erwähnung der Ökumenischen Jury - IDA WHO SANG SO BADLY EVEN THE DEAD ROSE UP AND JOINED HER IN SONG (Ester Ivakič, SI/HR, 2025, 109 Min)

MIOB in Shorts Award - LAND DER BERGE (Olga Kosanović, AT/DE 2023, 28 min)

PICKASTORY – Audience Logline Award - Branko Tomović

Das FilmFestival Cottbus ist seit 2017 Teil des MIOB – Moving Images – Open Borders Netzwerks, einem Zusammenschluss von sieben europäischen Filmfestivals, die sich dem unabhängigen Kino, dem kulturellen Austausch und der Förderung junger Filmschaffender verschrieben haben. Gemeinsam möchten wir unser Publikum besser kennenlernen und laden euch herzlich ein, an der MIOB-Publikumsumfrage teilzunehmen.

Mit der Umfrage wollen wir herausfinden, was Ihnen am Festivalerlebnis besonders wichtig ist, welche Themen Sie interessieren und wie wir das FFC noch stärker an Ihren Wünschen ausrichten können. Ihre Meinung hilft uns, die Zukunft des Festivals mitzugestalten!

Die Teilnahme dauert nur wenige Minuten und ist selbstverständlich anonym.

Jetzt an der MIOB-Publikumsumfrage teilnehmen

Der Sonntag beim FilmFestival Cottbus

Nach einer intensiven Festivalwoche mit Premieren, Gesprächen und Begegnungen geht das 35. FilmFestival Cottbus in seinen letzten Tag. Am gestrigen Abend wurden die Preisträger*innen  des Festivals feierlich ausgezeichnet, hier die Liste mit den Gewinner*innen:

Wettbewerb Spielfilm

Hauptpreis für den besten Film – BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY (Ivona Juka, HR/PL/CA/CY/BA, 2024, 137 Min)

Spezialpreis für die beste Regie – OUR FATHER (Goran Stanković, RS/IT/HR/MK/ME/BA, 2025, 90 Min)

Preis für eine herausragende darstellerische Einzelleistung Emir Hadžihafizbegović in BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY (Ivona Juka, HR/PL/CA/CY/BA, 2024, 137 Min)

Wettbewerb Kurzfilm

Hauptpreis für den besten Kurzfilm – PEOPLE & THINGS (Damian Kosowski, PL, 2024, 20 Min)

Spezialpreis an einen Regisseur– LOVE IS IN THE AIR (Claudiu Mitcu, RO, 2025, 18 Min)

Wettbewerb Jugendfilm

Preis für den besten Jugendfilm – PROMISE, I’LL BE FINE (Katarína Gramatová, SK/CZ, 2024, 92 Min)

DIALOG-Preis für die Verständigung zwischen den Kulturen - HOW COME IT'S ALL GREEN OUT HERE? (Nikola Ležaić, RS/HR/BG, 2025, 114 Min)

Preis für den besten Debütfilm - PROMISE, I’LL BE FINE (Katarína Gramatová, SK/CZ, 2024, 92 Min)

FIPRESCI-Preis of the Féderation Internationale de la Presse Cinématographique -  WROOKLYN ZOO (Krzysztof Skonieczny, PL/US, 2024, 128 Min)

Preis der Ökumenischen Jury - MAYFLIES (Emília Goldberg, HU, 2025, 90 Min)

Lobende Erwähnung der Ökumenischen Jury - IDA WHO SANG SO BADLY EVEN THE DEAD ROSE UP AND JOINED HER IN SONG (Ester Ivakič, SI/HR, 2025, 109 Min)

Publikumspreis - BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY (Ivona Juka, HR/PL/CA/CY/BA, 2024, 137 Min)

MIOB in Shorts Award - LAND DER BERGE (Olga Kosanović, AT/DE 2023, 28 min)

PICKASTORY – Audience Logline Award - Branko Tomović

Förderpreis der Stiftung für das sorbische Volk/ spěchowańske myto załožby za serbski lud - Roman Pernack

Heute bietet sich die Gelegenheit, einige der prämierten Werke sowie Publikumslieblinge noch einmal auf der großen Leinwand zu erleben. Dazu gibt es ein buntes Familienprogramm, filmische Entdeckungen aus Osteuropa und einen letzten Tag voller Kinoatmosphäre, die noch einmal spürbar macht, wofür das FFC steht: Vielfalt, Dialog und Leidenschaft für den Film.

Der Sonntag beginnt um 10 Uhr im Glad-House mit dem Kinderfest, das in Kooperation mit der Gebäudewirtschaft Cottbus (GWC) veranstaltet wird. Kinderschminken, Bastelaktionen und kleine Überraschungen sorgen für Spaß und Neugier – und natürlich darf auch Kino nicht fehlen. Gezeigt wird DAS MÄRCHEN VON SCHWANENSEE von Christian Theede (DE, 2025, 60 Min), in dem Prinz Friedrich auf einem Ball seine zukünftige Braut finden soll. Doch als er im Zauberwald Odette begegnet, ein Mädchen, das tagsüber in einen Schwan verwandelt wird, beginnt ein magisches Abenteuer um Liebe, Mut und Täuschung.

Um 11 Uhr lädt der Weltspiegel Großer Saal zur Werkschau: Roman Pernack ein. In vier Kurzfilmen (85 Min) widmet sich der in Berlin aufgewachsene Filmemacher mit niedersorbischen Wurzeln Themen wie Identität, Herkunft und gesellschaftlicher Wandel. Seine Kamera führt ihn von der Hauptstadt in den Arabischen Frühling nach Ägypten und zurück nach Bautzen und Berlin, wo er dem sorbischen Komponisten Juro Mětšk begegnet. Eine vielseitige filmische Reise durch Zeit, Raum und Selbstverständnis, die berührt und inspiriert.

In der Kammerbühne folgt um 14 Uhr THE FEAST OF THE WOLF von Jadran Boban (HR/RS, 2025, 85 Min). In einer abgelegenen Region Kroatiens kehren die Wölfe zurück und mit ihnen uralte Ängste und Mythen. Während die Bevölkerung „Brüssel“ die Schuld an allem gibt, versucht die Veterinärin Ana, mit Empathie und Aufklärung gegen die Verschwörungserzählungen anzukommen. 

Um 16:30 Uhr läuft im Weltspiegel Saal 3 DAD'S LULLABY von Lesia Diak (UA/RO/HR, 2024, 78 Min). Der Film erzählt die bewegende Geschichte eines Vaters, der nach dem Krieg in die Familie zurückkehrt. Doch das Wiedersehen mit Frau und Kindern wird zur Bewährungsprobe – die Traumata, die er mit sich trägt, überschatten den Alltag. Mit feinem Gespür und großer Emotionalität schildert der Film die Unsichtbarkeit des Krieges, die in den Gesichtern der Zurückgekehrten weiterlebt.

Am Abend heißt es noch einmal Preisluft schnuppern: Ab 19:30 Uhr im Weltspiegel Saal 1 läuft BEAUTIFUL EVENING, BEAUTIFUL DAY und um 20 Uhr im Weltspiegel Saal 2 wird WROOKLYN ZOO gezeigt - zwei Gewinnerfilme des 35. FFC.

Parallel dazu läuft um 20 Uhr im Glad-House die hinreißende Sci-Fi-Komödie SASYQ von Yerden Telemissov (KAZ, 2025, 106 Min). Ein alternder Alkoholiker in der kasachischen Provinz wird Zeuge eines Raumschiffabsturzes und nimmt den Außerirdischen kurzerhand bei sich auf. Während der Bürgermeister alle „unerwünschten Elemente“ für eine Parade entfernen lassen will, entwickelt sich zwischen dem schrulligen Mann und seinem galaktischen Gast eine außergewöhnliche Freundschaft. Eine absurd-witzige, tiefmenschliche Geschichte über Außenseiter, Hoffnung und den Blick zum Himmel. Die Vorstellung findet in Kooperation mit dem Weird Weekender International Film Festival Stuttgart statt.

Tickets sind  online und an den Festivalkassen der Spielstätten erhältlich.

Der Samstag beim FilmFestival Cottbus

Der Samstag beim 35. FilmFestival Cottbus steht ganz im Zeichen der Ukraine. Der Krieg ist nicht vorbei, und noch immer mehren sich die Berichte über Angriffe, Zerstörung und Leid. Der Ukrainische Tag widmet sich in eindringlichen, oft zutiefst persönlichen Filmen den Menschen, die tagtäglich mit den Folgen des Krieges leben. Auch in diesem Jahr lädt das FFC Geflüchtete aus der Ukraine dazu ein, diesen besonderen Tag bei freiem Eintritt mitzuerleben.

Für Familien läuft im Glad-House um 10 Uhr der Film DETECTIVE BRUNO UND DAS BALTISCHE GOLD von Magdalena Nieć und Mariusz Palej. Oskar freut sich auf die Sommerferien mit seinem Freund Bruno, einem Schauspieler, der plötzlich ein Angebot aus Hollywood erhält. Doch als eine geheimnisvolle Schatzkarte auftaucht und Oskars Schwester verschwindet, beginnt für die beiden ein turbulentes Abenteuer.

Ab 12 Uhr heißt es in der Kammerbühne „12 Uhr mittags – Das radioeins Filmmagazin“. Filmkritiker Knut Elstermann spricht live mit Gästen über aktuelle Wettbewerbsfilme, Festivalmomente und persönliche Highlights . Das Publikum ist herzlich eingeladen zuzuschauen.

Um 12:30 Uhr, läuft in der Kammerbühne LIFE AND LOVE von Helen Takkin, ein aufwendig inszeniertes Historiendrama aus Estland. Die junge Irma verlässt 1933 ihr Heimatdorf, um in der Stadt ein neues Leben zu beginnen. Zwischen Bohème und gesellschaftlichem Druck entspinnt sich eine zerstörerische Liebesgeschichte – ein präzises, visuell beeindruckendes Werk über Leidenschaft und Selbstbestimmung in bewegten Zeiten.

Um 14:30 Uhr lädt das Obenkino zum Talk „Eine biografische Spionagegeschichte – Realität und Fiktion“ ein, das von der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit unterstützt wird. Ausgangspunkt sind die Filme DER DOPPELGÄNGER und IM NAMEN DES SOHNES die beide auf einem realen Spionagefall aus der Zeit des Kalten Kriegs basieren. Im Anschluss wird diskutiert, wie das Kino zwischen Dokumentation und Fiktion Geschichten erzählt, die zu unglaublich sind, um erfunden zu sein.

Am Nachmittag stehen um 15:30 Uhr im Weltspiegel die TRANSYLVANIAN SHORTS auf dem Programm. Sechs Kurzfilme zeigen die ganze Bandbreite des jungen Kinos – fantasievoll, humorvoll und mit eigenwilligem Blick auf die Welt.

Um 16:15 Uhr läuft im Weltspiegel Saal 2 HONEYMOON von Zhanna Ozirna, ein intensives Kammerspiel über ein frisch verheiratetes Paar, das in der Nacht vor Kriegsbeginn plötzlich von der russischen Armee umzingelt ist. Zwischen Liebe, Angst und Überlebenswillen entsteht ein zutiefst menschlicher Film über die Zerbrechlichkeit des Alltags.

Um 20:45 Uhr feiert THE LAST PROMETHEUS OF DONBAS von Anton Shtuka im Weltspiegel Saal 3 Weltpremiere. Der Film begleitet Arbeiterinnen und Arbeiter eines Wärmekraftwerks in der Frontstadt Kurakhove, die trotz Bomben und Gefahr bleiben, um ihr Land mit Energie zu versorgen – ein erschütterndes, aber hoffnungsvolles Zeugnis menschlicher Standhaftigkeit.

Um 21:30 Uhr schließt TEMO RE von Anka Gujabidze im Weltspiegel Saal 2 den  Tag mit einer eindrucksvollen visuellen Studie ab. Der in schwarz-weiß gedrehte Film zeigt die georgische Hauptstadt Tbilisi aus der Perspektive eines Motorradkuriers, der auf seinen Fahrten ein ganzes Panorama urbanen Lebens offenbart.

Als FFC-Abschlussparty verwandelt sich das Glad-House ab 22 Uhr in die Bühne der Uni Fete – Wo Vielfalt tanzt.  Mit zwei Floors, fünf DJs und einer Mischung aus Hip-Hop, R’n’B, Pop, Latino, Afro, 90er/2000er und einem eigenen Techno-Floor wird die Uni Fete zum großen Finale des Festivals – eine Nacht voller Musik, Energie und Gemeinschaft. Der Eintritt kostet 5 Euro.

Tickets sind  online und an den Festivalkassen der Spielstätten erhältlich.

Freitag beim 35. FilmFestival Cottbus

Der Freitag am FilmFestival Cottbus steht ganz im Zeichen politischer und gesellschaftlicher Reflexion: von zivilgesellschaftlichem Widerstand über künstlerische Subversion bis zu historischen Rückblicken, die erschüttern und zugleich erhellen. 

Der Tag beginnt um 10 Uhr in der Kammerbühne mit URBAN DISOBEDIENCE TOOLKIT von Vladimír Turner. Der tschechische Künstler und Filmemacher begleitet eine Gruppe von Guerilla-Künstler*innen in Prag, die mit subversiven Installationen und Performances den öffentlichen Raum zurückerobern. Ihr Ziel: ein kreativer Widerstand gegen die Privatisierung und Kommerzialisierung der Stadt. Ein filmisches Manifest für das Recht auf Stadt – laut, mutig und inspirierend.

Ab 11:40 Uhr lädt das Stadthaus zu einem besonderen Talk: CLOSE-UP: ESTONIA ein. Das estnische Kino, bekannt für seinen unverwechselbaren Mix aus schwarzem Humor, Poesie und sozialem Engagement, steht im Mittelpunkt dieser Diskussion. Moderator Andrei Liimets spricht mit estnischen Filmschaffenden über die Themen, Trends und Herausforderungen einer lebendigen Filmszene, die international immer mehr Aufmerksamkeit erhält. Die Veranstaltung findet in Kooperation mit connecting cottbus und der internationalen Filmkritikervereinigung FIPRESCI statt, die in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen feiert.

Ebenfalls hochaktuell ist der Talk: Zivilgesellschaft in Russland – Was bleibt? um 16:30 Uhr in der Kammerbühne, veranstaltet von der Deutschen Sacharow-Gesellschaft. Die Diskussion beleuchtet das Schicksal der unterdrückten Menschenrechtsorganisation „Memorial“ und fragt, wie sich in einem Klima der Repression überhaupt noch zivilgesellschaftliches Engagement entfalten kann. Mit dabei sind Sergey Lukashevskiy, der langjährige Leiter des Moskauer Sacharow-Zentrums, sowie die Regisseur*innen Taisiya Krugovykh und Vasily Bogatov (MEMORIAL/LIQUIDATION) und Sakhamin Trofimov (SONGS OF DUOLAN). Moderiert wird das Gespräch von Peter Franck.

Am Abend, um 18:45 Uhr, läuft im Obenkino THE BIG CHIEF von Tomasz Wolski. Der Film beleuchtet das bewegte Leben von Leopold Trepper, Gründer des kommunistischen Widerstandsnetzwerks „Die Rote Kapelle“, der nach dem Krieg selbst Opfer politischer Willkür wurde. Ein beeindruckendes Porträt über Idealismus, Verrat und die doppelte Tragik des 20. Jahrhunderts.

Ab 19 Uhr empfängt radioeins live vom 35. FilmFestival Cottbus erneut das Publikum in der Kammerbühne. Moderator Knut Elstermann spricht mit Regisseur*innen, Schauspieler*innen und Programmmacher*innen über ihre Filme, ihre Themen und das Festivalgeschehen – ein lebendiger Einblick in die kreative Vielfalt des FFC.

Spannend und atmosphärisch wird es um 20:30 Uhr mit gleich zwei herausragenden Filmhighlights: In der Kammerbühne läuft THE DEATH OF DRACULA, ein originelles transsilvanisches Remake des verschollenen Dracula-Films von 1921. In surrealen Bildern und mit unheimlichem Witz spielt das Werk mit Genre- und Realitätsebenen – eine visuelle Liebeserklärung an das Stummfilmkino.

Parallel dazu zeigt der Weltspiegel in Saal 2 TWO PROSECUTORS von Sergej Loznitsa, ein beklemmendes historisches Drama aus der Zeit der „Großen Säuberungen“ 1937, das die zerstörerische Logik totalitärer Systeme mit kalter Präzision offenlegt.

Der Abend endet laut und ausgelassen: Ab 22 Uhr steigt im Comicaze die Black Party  mit Beats und Tanz bis in die Nacht. Der Eintritt kostet 5 Euro.

Festivaltickets gibt es online und an allen Spielstätten.