Querschnittslähmung, Schockstarre, wulstige Narben. Körperliche Wunden sind wahrnehmbar. Doch noch mehr schmerzt, was nicht zu sehen ist: die Nutzlosigkeit angesichts der erschlafften Glieder. Die bleierne Schwere, die einem Kind den Atem raubt. Die Unfruchtbarkeit, die jede Perspektive nimmt. Das Grauen und die Siege des Krieges zeigt Kantemir Balagov in seinem zweiten Spielfilm nicht in großen Schlachten und heroischen Taten, sondern in den tief im Inneren eingegrabenen Traumata. Derart, dass das daraus hervorgegangene Handeln neue Verletzungen gebiert. Mit seinem Drama in starken, kontrastierenden Rot- und Grüntönen gibt Balagov einen warmen Kuss auf die blasse Stirn des Todes, der hinter jeder Ecke Leningrads lauert – sei es durch den Krieg selbst, Hunger oder Suizid. Die zwei Hauptfiguren, die titelgebende „Bohnenstange“ und ihre Freundin Masha, kämpfen mit aller Macht dagegen an. Die Schrecken des Krieges spiegeln sich in zwei fast ikonischen Frauen. NaF
DCP
Kantemir Balagov, Alexander Terekhov
Ksenia Sereda
Sergey Ivanov
Evgueni Galperine
Viktoria Miroshnichenko , Vasilisa Perelygina , Andrey Bykov, Igor Shirokov, Konstantin Balakirev, Ksenia Kutepova , Olga Dragunova , Timofey Glazkov
Jakob Kijas
jakob@eksystent.com
+49 89 23020651
Kantemir Balagov -