Sektion: POLSKIE HORYZONTY: DER WEIBLICHE BLICK

Jožka

Jožka

Hamze Bytyci
Tschechische Republik, Deutschland, 2016, 25 Min

Zweischneidiges Gedenken. Der Roma-Aktivist Jožka kämpft dafür, dass die von der sozialistischen tschechoslowakischen Regierung 1972 auf dem Gelände des nationalsozialistischen Roma- und Sinti- Vernichtungslagers Lety gebaute Schweinemastfabrik zu Gunsten einer Gedenkstätte verschwindet.

Rebecca Podlech podlech@filmfestival-goeast.de

In der von zunehmendem Rechtspopulismus geprägten politischen Kultur des gegenwärtigen Tschechien trifft er damit auf Schwierigkeiten. Hamze Bytycis vielschichtige Dokumentation zeigt, wie in Sachen Flucht und Verfolgung mit zweierlei Maß gemessen und Geschichte uminterpretiert wird: Während einer Gedenkfeier im ehemaligen KZ Theresienstadt werfen Rechtskonservative heutigen Flüchtlingen vor, lediglich aus wirtschaftlichen Gründen zu fliehen – was ein anwesender Rabbi treffend geraderückt: „Schuld an der Vernichtung der Juden und anderer Minderheiten sind nicht nur die Nazis, sondern auch diejenigen Länder, die sich geweigert haben, ihnen Schutz zu gewähren“. BB

Filmformat
Pro Re | Doc. | Farbe / colour
Kamera
Milan Durňak
Ton
Andreas Fertig, Veronika Patočková
Schnitt
Mirja Gerle
Musik
Herr von und zu
Produzent
Veronika Patočková
Produktion
RomaTrial e.V.
Kontakt
Rebecca Podlech
podlech@filmfestival-goeast.de
Hamze Bytyci

Hamze Bytyci - geboren 1982 in Prizren, Kosovo. Seit 1989 lebt er in Deutschland. Er ist als Schauspieler und Regisseur an Theatern tätig. Seit seiner Kindheit engagiert er sich politisch. U.a. gründete er 2012 RomaTrial e.V. Derzeit studiert er Dokumentarfilm an der Filmschule filmArche Berlin. Er ist Organisator des AKE DIKHEA? Festival of Romani Film.

Filme
GYRBET. WO IST HEIMAT? (2007, doc, short)
DIE STADT GEHÖRT UNS (2011, doc, short)