Sektion: POLSKIE HORYZONTY: DER WEIBLICHE BLICK

Die Dubrow-Krise

Die Dubrow-Krise

Eberhard Itzenplitz
Deutschland, 1969, 97 Min

Die Einheit von Ost- und Westdeutschland wurde bereits 1969 vorweggenommen – in einer Fernseh-Satire des WDR. Durch eine Grenzkorrektur findet sich ein fiktives ostdeutsches Dorf über Nacht im Westen wieder. Ein ähnliches Szenario wie nach dem Mauerfall spielt sich ab – nur zwanzig Jahre früher.

WDR mediagroup GmbH

Bereits 1969 simuliert ein WDR-Fernsehfilm die Einheit von Ost- und Westdeutschland. Schauplatz dieser Satire ist das fiktive ostdeutsche Dorf Dubrow im Wendland, an der innerdeutschen Grenze gelegen. Eines Nachts setzen die Grenztruppen der DDR eine Anordnung zur Grenzkorrektur um. Und am nächsten Morgen stehen die Dubrower auf dem Weg nach Osten vor einem Grenzzaun. Große Verwirrung, dann die Kehrtwende in westliche Richtung – dort ist der Grenzzaun weg. Und was dann beginnt, kennt jeder irgendwie aus dem Winter 1989/90.

Eingebettet wurde die Geschichte von Erfolgsautor Wolfgang Menge († 2012) in eine ebenfalls fiktive rückschauende Diskussionsrunde jener Tage, nachdem man die Grenze wieder rückkorrigiert hatte und Dubrow erneut ostdeutsch war. Eberhard Itzenplitz, aus dem Brandenburgischen stammend und Regisseur von Tatorten und BAMBULE (1970, Autorin Ulrike Meinhof), sorgt für eine überraschende Authentizität der Figuren. KF

Filmformat
DVD | s/w / b/w
Drehbuch
Wolfgang Menge
Kamera
Leander Looser
Ton
Gerhard Trampert
Schnitt
Alexandra Anatra
Ausstattung
Wolfgang Schünke
Darsteller
Thomas Fabian, Rudolf Beiswanger, Joachim Wichmann, Gustav Burmester, Hans-Rolf Radula, Traugott Buhre, Hans Häckermann, Joachim Mock, Ruth Winter, Niels Clausnitzer
Produzent
Gunther Witte
Produktion
WDR mediagroup GmbH
Kontakt
WDR mediagroup GmbH
Ludwigstraße 11
50667 Cologne
Germany
Tel.: +49.221.20.350
mitschnitt@wdrmg.de
www.wdr-mediagroup.com

Eberhard Itzenplitz - geboren 1926 in Holzminden, gestorben 2012 in München. Bis 1952 studierte er Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie und promovierte ein Jahr später. Bis 1960 arbeitete als Regieassistent. Er inszenierte eine Vielzahl von Theaterstücken und führte bei zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen Regie.

Filme
HOTEL DER TOTEN GÄSTE (1965)
DIE NEUEN LEIDEN DES JUNGEN W. (1976)
FRAY BARTOLOMÉ DE LAS CASAS (1982, short, doc)
DIE MITLÄUFER (1985)