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Žałosći Nam Łužyca

Die Schmerzen der Lausitz

Peter Rocha
DDR, 1989/90, 60 Min

Legendäres Zeugnis und Requiem: Das Ausmaß der Zerstörung einer Landschaft und deren Folgen, besonders für die Sorben, wird sichtbar durch Bilder von verlassenen Dörfern, klaffenden Wunden in der Erde und Tristesse in verkommenen Betrieben, Reflexionen u. a. von Gerhard Gundermann und Jurij Koch. Vor der Wende u. a. in Cottbus gedreht.

DEFA-Stiftung/Karl Farber

Erstmals zeigen Luftaufnahmen die Dimension der Devastierung. Der Landschaftsgestalter Otto Rindt beschwört die Vision eines Seenlands, Baggerfahrer und Poet Gundermann stellt den Sinn fortschreitenden Raubbaus und Konsums an sich in Frage. Der Literat Jurij Koch, dessen Anteil am Zustandekommen des Films in schwierigen Zeiten Regisseur Rocha später betonte, liest aus damals unveröffentlichten Manuskripten. Er stellt die Vernichtung der heimischen Landschaft und Kultur in einen universellen Zusammenhang: „Und wir sind die, die Auskunft geben können über die Beschaffenheit der Angst, die einen befällt, wenn das eigene historische Ende naht. Für uns ist es vorstellbar geworden, wir wissen wie es ist, wenn etwas zu Ende geht. Wir sind in der Lage, den Schmerz der auslaufenden Art zu beschreiben, als Betroffene …“ Die Aufführung des Films ist von staatlichen Stellen der DDR und später von Kohle- und Stromkonzernen immer wieder behindert worden. Er bleibt von beklemmender Aktualität. GL

Filmformat
HDFile | Doc. | Farbe / colour
Drehbuch
Peter Rocha, Karl Farber
Kamera
Karl Faber
Ton
Werner Philipp
Schnitt
Ilse Gebhardt
Musik
Werner Philipp
Produzent
Lothar Schuster, Alfred Mainka
Produktion
DEFA-Studio für Trickfilme
Kontakt
Progress Film-Verleih
Immanuelkirchstr. 14
10405 Berlin
Germany
Tel: +49.30.24003-0
Fax: +49.30.24003-459
verleih@progress-film.de
www.progress-film.de

Peter Rocha - geboren 1942 in Gotha, gestorben 2014 in Potsdam. Aus einer niedersorbischen Familie stammend, lernte er Maurer und studierte dann Malerei sowie von 1965-1969 Dokumentarfilmregie an der HFF „Konrad Wolf“. Ab 1970 arbeitete er für die DEFA und seit den 1990er-Jahren als freischaffender Dokumentarfilmer.

Filme
WÄSCHE (1966, short, doc)
HOCHWALDMÄRCHEN (1988, short, FFC 2014)
W BŁOTACH (1989, short, doc, FFC 2006)
KURJOS HOF (1997, short)
WENDISCHES ABENDLICHT: PFARRER HERBERT NOACK, JAHRGANG 1916 (1999, doc)

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