MADE IN HUNGÁRIA

„Back to the East“ heißt es für Miki, den Sohn ungarischer Diplomaten, der 1967 nach vier Jahren in den USA nun zurück in sein kommunistisches Heimatland muss. Die alten Klassenkameraden sind perplex. Der selbstbewusste Miki kommt in Hawaii-Hemden zur Schule, liebt Rock’n’Roll und belebt die grautönige Muffigkeit des Alltags. Und dann macht Miki auch noch selber Musik. So wird er schnell zum Mädchenschwarm und macht sich bei den Genossen unbeliebt. Die Karriere seiner Eltern könnte ein unschönes Ende nehmen, wenn Miki nicht endlich lernt, nach sozialistischen Spielregeln zu leben. So muss er sich, bevor es mit der Musikerkarriere etwas wird, in einer Talent-Show mit Anderen messen. Eigentlich hat die Partei auch schon beschlossen, wer der Sieger ist. Aber: „Rock’n’Roll will never die“ – auch nicht in Ungarn 1967. Und so kommt alles anders und der Rest ist (ungarische Musik-) Geschichte…

Dieser flotte Musikfilm über eine populäre Rock’n’Roll-Band der 1960er Jahre, die in den tristen, kommunistischen Zeiten nach der niedergeschlagenen Revolution die Jugend in Extase versetzte, wurde vom ungarischen Publikum gefeiert. Bereits in der ersten Woche kletterte diese Sonnenallee-Variante von Regisseur Gergely Fonyó an die Spitze der nationalen Top 10. Witzig sind die Szenen mit Mädchen aus der DDR, die zunächst sozialistisch-doof und einfältig wirken, dann aber richtig abrocken. Mit seinem fünften Spielfilm beweist der Regisseur erneut ein gutes Gespür für populäre Geschichten. JT