40-CI QAPI

Nicht weit vom aserbaidschanischen Baku liegt das Dorf mit den 40 Türen und wie im Märchen birgt die vierzigste Tür ein Geheimnis.

In einem der ärmlichen Häuser lebt der 14-jährige Rustam mit seiner Mutter  einigermaßen unbeschwert. Bis die Nachricht hereinbricht, dass sein Vater in Russland von der Mafia ermordet wurde. Jetzt muss er Verantwortung übernehmen und Geld verdienen, damit das einzige wertvolle Erinnerungsstück, ein Teppich, nicht verkauft werden muss. Er macht sich auf Jobsuche im nahen Baku. Gegen das Verbot seiner Mutter stößt er so die Tür zu einer anderen, gefährlichen Welt auf. Er schließt sich falschen Freunden an, wird in kriminelle Aktionen verwickelt, gerät in territoriale Kämpfe rivalisierender Jugendbanden und entdeckt schließlich seinen Traum – er will Trommler werden. Als sein Freund von der Polizei erwischt wird, kümmert sich Rustam um dessen jüngeren, blinden Bruder.

Die Geschichte wird mit einer sehr genau beobachtenden Kamera fast naiv und unangestrengt dokumentarisch erzählt. Sie erinnert in der berührenden Nähe zu den Figuren und der mitfühlenden Haltung an die Filme der Neorealisten und lässt so Aserbaidschan ganz nahe rücken. UG