Sektion: Wettbewerb Spielfilm

kolka cool

kolka cool

Juris Poškus
Lettland, 2011, 0 Min

Das Dorf Kolka nahe der baltischen Küste. Simona ist sich nicht sicher, ob sie Andžas Heiratsantrag annehmen soll. Schließlich hängt er nur mit seinen Kumpels ab und trinkt zu viel Bier. Lakonisches Porträt des modernen Mannes, der gesellschaftliche Werte ablehnt und sich der Leere seines Daseins ergibt.

FA Filma

Juris Poškus gehört zu jenen Filmemachern, die zunächst Dokumentarfilme drehen, bevor sie sich dem Fiktionalen zuwenden. Der beobachtende Blickwinkel sowie der Einsatz von schwarz-weißem Filmmaterial zeugen von seinem Hintergrund. In KOLKA COOL setzte er seine Zusammenarbeit mit der Schauspielerin Iveta Pole fort, die bereits in seinem Debütspielfilm MONOTONIJA (2007) mitwirkte. Sie spielt Simona, eine junge Frau, die in der Eröffnungsszene zögert, Andzas Heiratsantrag anzunehmen. Der gesamte Film scheint die Beweggründe, die zu ihrer endgültigen Antwort führen, zu dokumentieren. Der Regisseur fängt gekonnt - ohne Mitgefühl oder Wertung - die Leere im Leben von Andza und seinen Freunden Boga und Paleface in dem Dorf Kolka nahe der baltischen Küste ein. Die drei trinken gerne, sind arbeitsunwillig und haben einen Hang zu unmotivierter Aggression (die oft an Gewalttätigkeit grenzt, auch wenn dies nie direkt gezeigt wird). Die Leere in ihrem Leben wird hervorgehoben durch subtile Kontraste und Gegenüberstellungen: Andzas Bruder Guido, ein Seemann, kehrt nach monatelanger Fahrt nach Hause zurück und sieht seine Heiratspläne vereitelt; Andzas Mutter macht sich Gedanken über Hochzeitsgeschenke und darüber, welche häuslichen Pflichten ihre künftige Schwiegertochter übernehmen wird; Simonas Schwester kommt zu Besuch und tut kund, dass sie die Ehe im Allgemeinen ablehnt. Der Regisseur zeichnet das Bild des modernen Mannes, der sich nicht in die Gesellschaft einbringen kann, Werte wie Ehe und Arbeit ablehnt und lediglich zu sinnlosen Aktionen fähig ist. Und seine Zeit vergeudet. Und auch sein Leben? Cool.

Filmformat
35 mm | s/w / b/w
Drehbuch
Juris Poškus
Kamera
Aadel Nodeh-Farahani
Ton
Ernests Ansons
Schnitt
Liene Bàliņa, Juris Poškus
Ausstattung
Ilva Klaviņa
Musik
Chinawoman
Darsteller
Iveta Pole, Artuss Kaimiņš, Andris Keišs, Varis Piņķis, Aigars Apinis
Produzent
Madara Melberga
Produktion
FA Filma
Kontakt
FA Filma
Madara Melberga
Bruninieku street 22
7 Riga, LV 1001 Latvia
Tel./Fax.: +371. 67293319
mobil: +371. 2669 5300
fafilma@fafilma.lv
www.fafilma.lv
Juris Poškus

Juris Poškus - geboren 1959 in Lettland. Nach seinem Anglistik-Studium an der Latvijas Universitāte in Riga studierte er Film in Kalifornien. Sein erster Spielfilm MONOTONIJA (2007) wurde mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Perspektive-Preis beim IFF in Moskau und dem Regie-Preis beim FF Kinoshok.

Filme
110/220 (1997, doc)
NĀVES EŅGEĻI (1999, doc)
BET STUNDA NÁK (2004, doc)
MONOTONIJA (2007, Cottbus 2008)

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.