Sektion: Wettbewerb Spielfilm

SolnetchnIye dni

sonnige Tage

Nariman Turebayev
Kasachstan, 2011, 100 Min

Strom und Gas sind schon abgestellt, wegen Mietschulden
droht ein junger Mann aus seiner Wohnung zu fliegen.
Dazu verliert er seine Freundin und seinen besten
Freund; seine Mutter lebt schon lange im Ausland.
Stoisch erträgt er sein Schicksal, denn in fünf Tagen ist sein 25. Geburtstag. Dann wird alles anders – oder doch nicht?

Kazakhfilm

Winter in Almaty, der ehemaligen Hauptstadt Kasachstans. Das Land ist kein Einwanderungsland, sondern ein Auswandererland. Die Bevölkerungsdichte eine der niedrigsten auf diesem Planeten, 64 Prozent sind Kasachen, 23 Prozent Russen, dann gibt es auch noch Usbeken, Uiguren, Tataren, Mescheten, Beschkinen, Tschuwaschen, aber die Dominanz der sowjetischen Herrschaft hat nicht nur sprachlich viele Spuren hinterlassen. Ein Land, über das sich Sascha Baron Cohen (BORAT, 2006) viel zu leicht lustig machen kann.

Der 41-jährige kasachische Regisseur findet gar nichts mehr lustig. So lässt er einen einsamen, desillusionierten jungen Mann als erschütterndes Sinnbild einer verlorenen Generation durch die Straßen einer Stadt wanken, die einstmals Alma-Ata hieß. Keine Arbeit, kein Geld, die Delogierung in Aussicht, ein letzter Rest in der Zahnpastatube, sein bester Freund sagt zu ihm „Fahr zur Hölle“. Noch ist es nicht soweit. Zufälliger Sex und eine Verkäuferin in einem Gemischtwarenladen signalisieren Hoffnung und Zuversicht. Für kurze Zeit Wärme in einem kalten Land in einer kalten Zeit. So fällt der Schnee und der namenlose Held mit ihm. Der Regisseur ist ein Meister der Andeutungen, der depressiven Chiffren, der zarten Melancholie, aber auch der Ironie – sonst hätte er seinen Film nicht „Sonnige Tage“ genannt. Sein filmisch verwandter finnischer Kollege Aki Kaurismäki ist melancholischer Optimist, er nicht. Aber wie sagt Herr Zwilling in einem der berührendsten Filme von Volker Koepp so schön: „Der Pessimist ist doch nur ein gut informierter Optimist“. OR

Filmformat
35mm | Farbe / colour
Drehbuch
Nariman Turebayev
Kamera
Boris Troshev
Ton
Ilia Biserov
Schnitt
Aizhan Bisimbinova
Ausstattung
Alexey Filimonov
Musik
Almat Baizakov
Darsteller
Erlan Utepbergenov, Yuri Radin, Inkar Abdrash, Asel Kaliyeva
Produzent
Limara Zhexembayeva
Produktion
Kadam Studio
Co-Produktion
Kazakhfilm
Kontakt
Kazakhfilm
Al-Farabi ave 176
050023 Almaty
Kazakhstan
Tel: +7.727.313 11 25
kazakhfilm.yuliya.kim@gmail.com
Nariman Turebayev

Nariman Turebayev - – geboren 1970 in Kasachstan. Studierte bis 2001 an der Kasachischen Akademie der Künste. In diesem Jahr realisierte er auch seinen ersten Kurzfilm und wirkte als Regieassistent an Darezhan Omirbayevs JOL (2001, Cottbus 2001) mit.

Filme
KONKURS (2000, short, doc)
ROMANTIKA (2000, short, Cottbus 2001)
ANTIROMANTIKA (2001, short, Cottbus 2001)
MANEKEN PIL (2003, Cottbus 2003)

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