Sektion: Spectrum

KRYŠTOF

KRYSTOF

Zdeněk Jiráský
CZ/SK, 2021, 101 Min

Notizen aus dem Niemandsland. Die Tschechoslowakei Ende der 1940er-Jahre. Der jugendliche Kryštof lebt in einem Kloster und bringt Flüchtlinge über die Grenze ins benachbarte Bayern. Doch irgendwann wird er selbst zum Gejagten. In einem Schwebezustand zwischen (Alb-)Traum und Realität werden die Seelenlandschaften in der ČSSR nach der kommunistischen Machtübernahme erkundet – zwischen Überlebenswillen und Repression, Solidarität und Verrat, Flucht und Bleiben.

"‘Kryštof‘ ist die Geschichte eines Jungen, der zur falschen Zeit am falschen Ort war und seinen Platz in der Welt suchte", so Regisseur Zdeněk Jiráský über seinen Film. "Es ist auch eine Erinnerung an die Aktion K und die unseligen 1950er Jahre, eine Zeit, in der die Menschen in der Tschechoslowakei zu Gefangenen ihres eigenen Landes wurden.“  Mit der „Aktion K“ ging die Regierung unter Klement Gottwald gewaltsam gegen die katholische Kirche vor, Hunderte Mönche wurden verhaftet, zahlreiche Klöster geschlossen. Dabei ging Kryštof vor allem wegen der Konflikte mit seinem Vater und aus Angst vor dem Stalinistischen Regime ins Kloster. Eine Vergangenheit, mit der er auf der Odyssee nach seiner Enttarnung als Fluchthelfer erneut konfrontiert wird: das schwierige Verhältnis mit seinem Vater, die Angst vor Verrätern in den eigenen Reihen, der Umgang mit den Deutschen im Land, den Aggressoren von gestern und Opfern von heute. Nur kurz nachdem er seine Familie verlassen hat und kurz nach Kriegsende findet Kryštof ausgerechnet bei seinem Vater in einem ehemals deutschen Dorf Zuflucht – doch auch das nur für kurze Zeit.

 Text: Bernd Buder

Stadthalle, Kammerbühne : Originalversion mit engl. Untertitel + dt. Simultanübersetzung

Drehbuch
Josef Kurz
Kamera
Michal Černý, Laco Kraus
Ton
Michal Džadoň
Schnitt
Radoslav Dubravský
Ausstattung
Milan Býček
Musik
Katarína Máliková
Darsteller
Mikuláš Bukovjan, Dávid Uzsák, Alexandra Borbély, Marek Geišberg, Peter Šimun, David Punčochář, Marek Pospíchal, Luboš Veselý, Vladimír Hauser, Marián Mitaš, Stanislav Majer, Ondřej Malý, Éva Bandor
Produzent
Marian Urban, Olga Raitoralová
Produktion
ALEF FILM & MEDIA, Fulfilm
Co-Produktion
Czech Television, RTVS – Radio and Television of Slovakia, UNFILM, Barrandov Studio, Framehouse, FSS Production
Zdeněk Jiráský

Zdeněk Jiráský - (*1969) Zdeněk Jiráský wurde am 24. Januar 1969 in Jičín geboren. Er schloss sein Studium an der Abteilung für Drehbuch und Dramaturgie der FAMU 2004 ab. Jahrelang arbeitete er vor allem an Dokumentarfilmen für das tschechische Fernsehen, wo er eine Reihe von interessanten Filmen produzierte (FEARLESSLY ENDANGERED, ASSISTANT, SWEET SEDUCTION, DISAPPEARING PRAGUE, SPEAKING OF KITSCH)).

Im Jahr 1996 war er als Regieassistent an der Produktion von LEA beteiligt.

Sein Spielfilmdebüt FLOWER BUDS wurde 2012 mit vier "Tschechischen Löwen" ausgezeichnet. Der Film brachte ihm den Preis der RWE Filmstiftung und des Barrandov Studios für das beste Drehbuch und den Tschechischen Löwen für die beste Regie ein.

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