Sektion: EcoEast

MOTWINIEREBA

Taming The Garden

Salomé Jaschi
CH/GE/DE, 2021, 90 Min

Die subtropische Landschaft im Westen Georgiens wird plötzlich in milchweißen Nebel gehüllt. Das Koordinatensystem der Betrachtung gerät abrupt ins Wanken, als ein jahrhundertalter Baum im Meer den Horizont streift. Das ambitionierte Projekt eines Oligarchen wird zum Kräftemessen zwischen Mensch, Natur und Maschine.

In der Geschichte des unabhängigen Georgiens wurde zum ersten Mal ein Film zensiert: Alle Kultureinrichtungen, die staatlich finanziert werden, durften den Film nach einem offiziellen Schreiben des Kulturministeriums nicht mehr zeigen. Durchgesetzt wurde dies durch die georgische Kinoakademie. Etliche regierungsnahe Kultureinrichtungen sagten dieses Jahr nacheinander die Vorführungen des Films von Jashi ohne weitere Erklärung ab. Dem folgte eine aktive Solidarisierungskampagne mit Filmgesprächen und Protestaktionen. Der Preis dafür war der regierenden Macht doch nicht zu hoch – das Ansehen des einflussreichen Milliardärs Bidzina Iwanischwili stand hier auf dem Spiel. Jahrelang begleitete Jashi mit ihrer Kamera das dendrologische Großprojekt im Westen des Landes und fing die landschaftliche Transformation einer ganzen Region filmisch ein. Wie wird die Natur zur Ware? Kann die Ökonomie über die Ökologie aber auch über den Mythos hinausragen?

Text: Irine Beridze

Glad-House: Originalversion mit engl. Untertitel + dt. Simultanübersetzung

Drehbuch
Salomé Jashi
Kamera
Goga Devdariani, Salomé Jashi
Ton
Philippe Ciompi
Schnitt
Chris Wright
Musik
Celia Stroom
Produzent
Vadim Jendreyko, Erik Winker, Martin Roelly, Salomé Jashi
Salomé Jaschi

Salomé Jaschi - Salomé Jashi wurde 1981 in Tiflis, Georgien, geboren. Sie studierte zunächst Journalismus und arbeitete mehrere Jahre lang als Reporterin. Im Jahr 2005 erhielt sie ein Stipendium des British Council, um an der Royal Holloway, University of London, Dokumentarfilm zu studieren. Salomés The Dazzling Light of Sunset (2016) wurde mit dem Hauptpreis beim Regard Neuf Wettbewerb von Visions du Réel sowie bei ZagrebDox, JihlavaIDFF, Valdivia IDFF und mehreren anderen Festivals ausgezeichnet. Ihre frühere Arbeit, Bakhmaro(2011), die in Koproduktion mit ma.ja.de. filmproduktion und MDR/Arte entstand, erhielt eine Ehrenerwähnung für ein junges Dokumentartalent bei DOK Leipzig, wurde als bester mittel- und osteuropäischer Dokumentarfilm beim Jihlava IDFFausgezeichnet und war für die Asia Pacific ScreenAwards und Silver Eye Awards nominiert. Salomé ist die Gründerin von zwei Produktionsfirmen: SakdocFilm und Microcosmos, die beide Dokumentarfilme und Spielfilme von hoher künstlerischer Qualität produzieren. Sie war Stipendiatin des Nipkow-Stipendiums im Jahr 2017 und des DAADArtists-in-Berlin-Programms im Jahr 2020.

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