Advokatas

Das Leben des schwulen Unternehmensanwalts Marius plätschert so vor sich hin. Seine Zeit verbringt er mit schönen jungen Männern und schicken Abendessen. Als eines Tages sein ihm entfremdeter Vater stirbt, drängen sich existentielle Fragen auf. Vor allem aber die Sehnsucht nach einer leidenschaftlichen und langfristigen Beziehung mit einem anderen Mann. In einem Online-Video-Chat trifft er auf den in Belgrad gestrandeten Ali und reist zu ihm. Doch ist es für Ali auch echte Liebe oder geht es ihm vor allem darum, sich eine Eintrittskarte nach Europa zu besorgen? Mit dieser außergewöhnlichen Verbindung zweier Männer wirft Romas Zabarauskas auch die Frage des Reich-Arm-Gegensatzes auf und wie sehr die Gefahr einer Ausnutzung besteht. Dank feinster Bildgestaltung ist von der Avantgarde-Galerie in Vilnius bis zu den Plattenbauten Neu-Belgrads alles schick in Szene gesetzt. Ieva Marija Baranauskaites eleganter Soundtrack rundet diese kleine Perle eines Films ab. JJ