Cat in the Wall

Irina lebt mit ihrem kleinen Sohn und ihrem Bruder in einem ehemaligen Sozialbau in London- Peckham. Ihren Beruf als Architektin konnte sie in ihrer Wahlheimat bislang nicht ausüben und jobt in einer Bar. Ihr Bruder, ein Historiker, hütet das Kind und installiert Satellitenanlagen. Eine Zwangsrenovierung stellt die Bewohner des Blocks vor immense Kosten, und auch so ist das Verhältnis unter den Parteien angespannt: Fremdenfeindliche Sprüche und Klassenvorurteile prägen den Alltag, die befürchtete Gentrifizierung schürt weitere Ängste. Die zugelaufene Katze bringt endlich etwas Zerstreuung in Irinas Familie. Bis die angeblich rechtmäßigen Besitzer anklopfen. CAT IN THE WALL kommt zunächst als waschechtes britisches Sozialdrama daher. Die Regisseurinnen Mina Mileva und Vesela Kazakova finden jede Menge Humor in den fast dokumentarischen Momenten. Was nicht die Wut und Frustration all derer relativiert, die sich im heutigen England abgehängt fühlen. Das Ergebnis ist ein nachdenklicher, oft absurd komischer Film, der auch mal laut unbequeme Wahrheiten in den Raum stellt. KS

Gemeinsame Deutschland-Premiere mit dem Braunschweig International Film Festival.