roxanne

Bukarest 2009. Die Aufnahmen der Überwachungskamera zeigen einen Mann, der das Gebäude des Zentralarchivs für Stasiunterlagen, das Securitate Archiv, betritt. Er stellt einen Antrag auf Einsicht in seine Akte – aus reiner Neugier, er möchte nur endlich wissen, wer ihn damals verpfiffen hat, als er sich bei Radio Free Europe den Song ROXANNE für seine Freundin wünschte. Heute ist Tavi Ende Dreißig und lebt noch immer ein wenig in den Tag hinein. Er bekocht seine gestresste Freundin und kümmert sich um seine an Alzheimer erkrankte Mutter. Die meiste Zeit jedoch verbringt er mit seinem alten Freund Cretu. Er ist der einzige, dem Tavi vertraut, als er aus seiner Akte erfährt, dass seine damalige große Liebe Roxana von ihm schwanger war. Ein schrecklicher Verdacht beschleicht ihn: Ist der inzwischen 20-jährige Sohn seiner Ex sein Kind? Der Gedanke wird für ihn zur Obsession und er handelt unüberlegt – was gravierende Folgen für alle Beteiligen nach sich zieht.

ROXANNE erzählt in klaren, ruhigen Bildern und mit Hilfe eines großartigen Casts und Drehbuchs, was noch 20 Jahre nach der so genannten rumänischen Revolution an Geheimnissen und Misstrauen besteht. Der Film ist eine persönliche Geschichte – aber auch allgemein gültig für ein Land, in dem die Aufarbeitung der jüngsten Vergangenheit erst jetzt beginnt. Produziert wurde er von der Produktionsfirma der erfolgreichen rumänischen Produzentin Ada Solomon (Pozitia copilului – Goldener Bär der Berlinale 2013; O LUNA IN THAILANDA – Wettbewerb Cottbus 2012).