ŽENA SA SLOMLJENIM NOSEM

Eine junge Frau, deren Nase soeben gebrochen ist, steigt mit ihrem Baby  in Gavrilos Taxi. Auf einer Brücke hält sie unvermittelt an, lässt das Baby im Auto zurück und springt über das Geländer in die Tiefe. Dieser Selbstmordversuch verbindet die Schicksale der drei Zeugen Gavrilo, Anica und Biljana, die alle in den letzten Jahren indirekt Opfer sozialer Turbulenzen, von Gewalt und Zerstörung geworden sind. Er wird zum existenziellen Katalysator, der ihre emotional „eingefrorenen“ Leben verbindet und in eine neue Richtung lenkt. Der bosnische Kriegsflüchtling Gavrilo sieht sich mit der Verantwortung für das Baby konfrontiert und sucht die Frau mit der gebrochenen Nase in den Belgrader Krankenhäusern. Als er sie schließlich findet, erfährt der Misanthrop zum ersten Mal in seinem Leben das Gefühl für jemanden wichtig zu sein. Die Lehrerin Anica beginnt den schmerzlichen Verlust ihres Sohnes, der von einem Auto überfahren wurde, zu verarbeiten. Der Apothekerin Biljana wird plötzlich klar, dass sie ihren eleganten Verlobten doch nicht heiraten will und macht sich auf die Suche nach ihrer Jugendliebe. Der Film zeichnet ein Bild des heutigen Belgrad, in dem das Spektrum der Energien und Emotionen von den Jahren des Krieges, von Zerstörung und Hass, aber auch von Leben, der Wiederentdeckung der Liebe und dem Überwinden der Traumata aus der Vergangenheit geprägt wird. Die privaten Schicksale der Charaktere stehen dabei metaphorisch für den Zustand einer ganzen Gesellschaft. MV