Sektion: Wettbewerb Spielfilm

HAMLET

HAMLET

Aleksandar Rajković
Serbien, 2007, 105 Min

Hamlet auf der Müllhalde, wo Shakespeares Burgen zu Baracken am Rande Belgrads werden. Die verfeindeten Königshäuser der berühmten Vorlage vertreten hier orthodoxe und muslimische Roma-Clans. Unerbittliche Kämpfe um die Vormacht bei der Verteilung des Mülls hat die Menschen böse, intolerant und betrügerisch gemacht. Vor der Kamera fast ausnahmslos Laiendarsteller, die in ihrer Welt und Sprache agieren.

ADT Group

Die Geschichte des jungen Roma Hamlet ist eine Adaption von William Shakespeares berühmtem Werk, dessen Dramaturgie auch nach 400 Jahren aktuell und zeitgemäß erscheint. Doch Shakespeares Burgen sind in diesem Fall improvisierte Baracken auf einer riesigen Mülldeponie in der Nähe von Belgrad. Hier kämpfen ein orthodoxer und ein muslimischer Roma-Clan um die Vormacht bei der Verteilung des Mülls. Es ist ein harter Winter an dieser Peripherie des modernen Serbien und die Menschen hier sind genau wie die Umstände, die sie umgeben: böse, intolerant und betrügerisch.

Nach dem Tod seines Bruders heiratet Jova dessen Frau Jelena und übernimmt die Kontrolle über die Müllverteilung. Doch der Geist des Verstorbenen irrt über die Deponie und trachtet nach Rache. Hamlet, der Sohn des Toten, erfährt, dass sein Onkel Jova Schuld an dem Unglück trägt. Damit rückt das Deponie-Oberhaupt in das hasserfüllte Visier Hamlets. Eine Tragödie, die am Ende niemand überleben wird.

Der langsame Rhythmus und die atmosphärischen neorealistischen Bilder des Films kreieren ein realistisches Bild vom harten Leben jener Roma, die abseits der serbischen Gesellschaft in Barackensiedlungen hausen. Diese Authentizität wird dadurch unterstrichen, dass fast sämtliche Charaktere von Laiendarstellern gespielt werden, die zumeist in einem Milieu leben, das dem im Film geschilderten ähnelt. Auch viele an dieser Produktion Beteiligten entstammen diesem Umfeld. So gelang es, einen Film aus dem Inneren der Roma-Gemeinschaft zu entwickeln, in dem die Protagonisten nicht als bloßes Dekor erscheinen, sondern in ihrer Welt und Sprache agieren.      

Filmformat
35mm | Farbe / colour
Drehbuch
Aleksandar Rajković, Ana Maria Jermoluk, Dušica Žegarac
Kamera
Milad Tauk
Schnitt
Aleksandar Rajković
Ausstattung
Silvia Strozzi
Musik
Dragan Kresić
Darsteller
Petar Božović, Igor Đorđević, Miodrag Fišeković, Mirjana Šišić, Srđan Bošnjaković, Zoran Kostić, Jovan Fetovski, Miroslav Simić, Suzana Petrović, Predrag Novak, Zdravo Ranković, Dragoljub Topalović
Produzent
Dragan Ašanin
Produktion
ADT Group
Co-Produktion
BF film and video production, B92
Kontakt
ADT Group
Knez Mihajlova 10
11000 Beograd
Serbia
Tel.: +381.11.3282808
Fax.: +381.11.629029
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www.adtrade.co.yu
Aleksandar Rajković

Aleksandar Rajković - geboren 1960 in Belgrad. Studierte Regie an der Staatlichen Russischen Filmhochschule in Moskau. Sein Diplomfilm NA IMANJU war der russische Kandidat für den Oskar in der Kategorie Studentenfilm. Danach führte er bei verschiedenen dokumentarischen Formaten Regie.    

Filme
VEČITO DRUGI (1989, short, doc-fiction)
NOĆ PUNOG MESECA (1990, short)
NA IMANJU (1992)
NOŽ U VODI (1998, doc-fiction)
NACIONALNA GEOGRAFIJA (2001-2002, doc, episodes)
KAO MEHUR OD SAPUNICE (2003-2004, doc, episodes)

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