Sektion: Wettbewerb Spielfilm

Demon

Dämon

Marcin Wrona
Polen, Israel, 2015, 94 Min

Dass bei Hochzeiten Verdrängtes die Harmonie trübt, kommt vor. In diesem Psychothriller ist es ein Stück verdrängte Zweite-Weltkriegs-Vergangenheit, die die Hochzeitsfeier für den Bräutigam zum Horrortrip macht: erst ein Skelett im Garten, ein Mädchen in fahlem Weiß, und ein jüdisches Dorf, von dem sich keiner erinnern will, wohin es verschwand.

Dass bei Hochzeiten Verdrängtes die Harmonie trübt, kommt vor. In diesem Psychothriller ist es ein Stück verdrängte Zweite-Weltkriegs-Vergangenheit, die die Hochzeitsfeier für den Bräutigam zum Horrortrip macht: erst ein Skelett im Garten, ein Mädchen in fahlem Weiß, und ein jüdisches Dorf, von dem sich keiner erinnern will, wohin es verschwand.

Sie – Tochter eines örtlichen Unternehmers und Dorfpatriarchen, er – anscheinend ebenso erfolgreicher Geschäftsmann aus London, die beiden – eine Internet-Liebe auf den ersten Klick, sozusagen. Am Abend ist das ganze Dorf zur Hochzeitsfeier in das zukünftige Anwesen der beiden Brautleute Piotr und Żaneta geladen. Am Vorabend der Feier stößt Piotr im Garten auf ein verscharrtes Skelett, zu dem keiner der etwas Näheres sagen kann oder will. Auch am Hochzeitsabend findet der Bräutigam keine Ruhe: Er wird immer wieder von einer jungen Frau in einem fahlweißem Kleid bedrängt, die scheinbar nur er wahrnehmen kann und die schließlich ganz von ihm Besitz ergreift und er beginnt, jiddisch zu sprechen. Daraufhin wird Piotr von der Familie seiner Frau in den Keller gesperrt…

Ja, es gab hier einmal eine jüdische Siedlung, erinnert sich der alte Dorflehrer und ein Mädchen, das bald heiraten sollte, bevor es verschwand. Wie all die jüdischen Familien, die einst hier wohnten. Derweil versucht Żanetas Vater, die Stimmung mit ordentlicher Dreingabe von Wodka hoch und die Wahrheit unter dem Teppich zu halten.

Mit den Mitteln des Genre-Films und unter Variation des klassischen polnischen Filmsujets der kathartischen Hochzeitsfeier zeigt der vor Kurzem durch tragische Umstände ums Leben gekommene Ausnahme-Regisseur Marcin Wrona, wie verdrängte Geschichte hochkommt und sich als böser Geist an der kollektiven Seele rächt.

Filmformat
DCP | Farbe / colour
Drehbuch
Marcin Wrona, Paweł Maślona
Kamera
Paweł Flis
Ton
Tomasz Sikora
Schnitt
Piotr Kmiecik
Ausstattung
Anna Wunderlich
Musik
Krzysztof Penderecki, Marcin Macuk
Darsteller
Itay Tiran, Tomasz Schuchardt, Andrzej Grabowski, Adam Woronowicz, Włodzimierz Press, Tomasz Ziętek, Katarzyna Gniewkowska, Agnieszka Żulewska
Produzent
Marcin Wrona
Produktion
Magnet Man Film Ltd.
Co-Produktion
Transfax Film Production
Kontakt
Reel Suspects
Alberto Alvarez Aguilera
105 Rue du Faubourg du Temple
75010 Paris
France
Tel.: +33.1.5851.42 95
festivals@reelsuspects.com
www.reelsuspects.com

Marcin Wrona - – geboren 1973 in Tarnów, gestorben 2015 in Gdynia, Polen. Er studierte Filmwissenschaft an der Jagiellonen-Universität in Kraków, und anschließend Regie an der Wajda-Filmschule und dem Binger Film Institute in Amsterdam. Sein Abschlussfilm CZŁOWIEK MAGNES (2001) wurde vielfach ausgezeichnet.

Filme
DAJ MI TO (2000, short)
CZŁOWIEK MAGNES (2001, short, Cottbus 2002)
MOJA KREW (2009)
CHRZEST (2010)

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